Heiligenhaus Sänger zeigen 150 Jahre Chorgeschichte

Heiligenhaus · Eine Ausstellung mit Erinnerungsstücken ist derzeit im Rathaus zu sehen.

 Alt-Bürgermeister Peter Ihle und Stadtarchivar Hartmut Nolte haben in langer Vorarbeit die Ausstellungsstücke zusammengetragen. Gemeinsam schauteten sie sich am Wochenende das Ergebnis an.

Alt-Bürgermeister Peter Ihle und Stadtarchivar Hartmut Nolte haben in langer Vorarbeit die Ausstellungsstücke zusammengetragen. Gemeinsam schauteten sie sich am Wochenende das Ergebnis an.

Foto: Achim Blazy

"Musik verbindet Menschen", wusste schon der Namensgeber des Heiligenhauser Gymnasiums, Immanuel Kant. Eindrucksvoll haben das zum Monatsanfang die Sängerinnen und Sänger vom Frohsinn in der Aula jener Schule gezeigt, die vokale Holding feierte ihr Jubiläumskonzert. Als ältester Verein in Heiligenhaus - ein Jahr älter noch als die freiwillige Feuerwehr - trotzen die Frohsinnigen dem, was landläufig "Chor-Sterben" genannt wird; immer mehr Chöre müssen aufgrund von Mitgliederschwund die Notenblätter in den Taschen lassen.

Die Modernisierung im Heiligenhauser Frohsinn erforderte allerdings Mut in der Neuausrichtung des damaligen Männergesangvereins - jetzt singen Männer und Frauen unter dem Dach einer Holding, jeweils im eigenen Chor, auch die Literatur richtet sich an aktuellerer Musik aus. Das zeigte sich unter dem noch jungen Chorleiter Thomas Melcher, bei der Jubiläumsshow als spannende Zeitreise der Musikgeschichte vom Mönchsgesang bis hin zu Adele.

Den langen Frohsinn-Weg von den Anfängen, bis zur Jetztzeit kann man derzeit im Rathaus-Altbau nachverfolgen. Am Wochenende wurde in der ersten Etage, im Flur vor dem großen Ratssaal, eine Ausstellung eröffnet, die zahlreiche Devotionalien aus dem langen Chorleben zeigt. Plakate, Eintrittskarten, Pokale und allen voran: zahlreiche Fotos. Die ausgestellten Exponate stammen dabei sowohl von den Sängern, als auch aus dem Stadtarchiv.

In langer Vorbereitungszeit hatten sich zum Beispiel Peter Ihle, der seit 63 Jahren mitsingt und damit am längsten im Verein aktiv ist, sowie Stadtarchivar Hartmut Nolte auf Zeitreise und vor allem auf die Suche nach den Erinnerungen des Vereins begeben. Bereits im Sommer gab es eine erste Ausstellung in der Kassenhalle der Sparkasse, ein neuerlicher Blick in die Ausstellung nun im Rathaus lohnt sich aber mit Sicherheit, denn zu entdecken gibt es viel. Freundschaftskonzerte, Besuch aus Partnerstädten, ganz besondere Auftritte, für Sänger, ihre Familien und Wegbegleiter birgt die Ausstellung Erinnerung. Die Chorumgestaltung des Frohsinns 2013, die nach dem Tod des langjährigen Chorleiters Franz-Josef Wammers von Hermanjosef Roosen eingeleitet wurde, wie auch die englische Musik und neue Begrifflichkeiten, seien dabei nicht jedem leicht gefallen, gab Vorsitzender Ingo Hannuschka zu. Man habe damals über Chorleiter-Kandidaten diskutiert und sich für den frischen Wind entschieden. Ihle fasste es bei der Umgestaltung damals wie folgt zusammen: "Dies ist einer der Wege, die wir haben beschreiten können, und es sieht gut aus, dass wir unser 150-jähriges Jubiläum mit Glanz und Gloria feiern können." Er hat Recht behalten. Zu sehen ist die Ausstellung montags bis freitags, 8.30 bis 12 Uhr, donnerstags 14 bis 18 Uhr.

(sade)
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