Heiligenhaus Sägen und streichen für Gemeinschaftsprojekte

HEILIGENHAUS/VELBERT · Beim Aktionstag der Schlüsselregion in Heiligenhaus und Velbert arbeiten Einrichtungen und Firmen zusammen.

Nur noch die Handschuhe überstreifen, den Kittel zurecht rücken, und schon geht es für die OGS-Kinder der Adolf-Clarenbach-Grundschule an die Arbeit: Die massiven Holzmöbel im Schulgarten müssen eingeölt werden, damit man hier bei gutem Wetter noch lange sitzen kann. „Natürlich mit bienenfreundlichen Ölen, denn wir sind schließlich eine vom NABU ausgezeichnete bienenfreundliche Schule“, wie Schulleiterin Manon Hoch erklärt.

Tatkräftige Hilfe bei der Gartenmöbelpflege gab es am Freitag von Mitarbeiterinnen der Heiligenhauser Firma Fuhr. „Normalerweise sitzen wir im Berufsalltag im Büro am Schreibtisch“, sagt Ardita Thaqi. „Da sind der Aktionstag und die Zusammenarbeit mit den Kindern eine ziemliche Abwechslung.“ Gemeinsam mit Kollegin Carina Barth wurde sie von ihrem Arbeitgeber freigestellt, um bei einem Projekt zu helfen, das im Schulalltag vielleicht sonst nicht so eine hohe Priorität gehabt hätte.

Und das ist auch die Idee, die hinter dem Aktionstag der Schlüsselregion steckt: Es sollen sich Menschen begegnen, die sich sonst vielleicht nicht treffen würden, und ganz nebenbei werden Projekte in gemeinnützigen Einrichtungen erledigt, für die in den Budgets eher weniger Geld zur Verfügung steht. Zum Beispiel auch das Streichen einer vollgekritzelten Wand im Schulflur der Adolf-Clarenbach-Grundschule. „Das war so schnell erledigt, dass gleich noch weiter gestrichen werden konnte“, freute sich Schulleiterin Hoch, die sich bei den großen und den kleinen Helfern mit süßen Belohnungen bedankte.

Insgesamt etwa 60 Projekte in über 50 Einrichtungen wurden gestern von zahlreichen Helfern aus rund 50 Unternehmen in Angriff genommen. „Wir sind sehr glücklich, dass alles wieder so gut klappt“, sagt Gabriele Beutler von der Schlüsselregion. „Bei der Velberter Tafel wurde auch schon geschnippelt und gekocht, und man kann an den Gesichtern der Helfer schon sehen, wie viel Freude sie dabei haben.“

Menschen zusammen bringen, die Vielfalt in den Städten zeigen und ganz nebenbei dem Ehrenamt eine Bühne bieten, auch das stecke in der Idee des Aktionstages. „Wir wissen, dass viele Kontakte, die an diesem Tag geschlossen werden, auch weiter bestehen“, so Beutler. Besonders auffallend war bei den aktuellen Projekten, dass viele Einrichtungen ökologische Projekte in ihren Außenanlagen angingen. Mitarbeiter der Kreissparkasse Düsseldorf halfen zum Beispiel, im Umweltbildungszentrum ein Spiel für Kindergärten und Schulen zu bauen, bei dem im Rahmen einer kleinen Forschungsreihe um das Blühstreifenprojekt tierische Besucher der Blühflächen gesucht werden sollen.

Ob bei den Niederberger Tafeln, Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen, Wohnheimen oder dem Tierheim – zu tun gab es gestern für die Helfer aus den teilnehmenden Unternehmen eine Menge. Ihre Zeit und Tatkraft wurde mit spannenden Erinnerungen belohnt und mit der ebenso traditionellen After-Work-Party in der Vorburg von Schloss Hardenberg. Beutler: „Für uns ist es schön zu sehen, wie die Projekte auf dem Papier beim Aktionstag lebendig werden und Menschen Zugang zu Einrichtungen bekommen, mit denen sie sonst keine Berührungspunkte haben.“  Ein Perspektivwechsel mit Mehrwert, Freude – und vielen spannenden Begegnungen.

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