Medizinversorgung in Heiligenhaus Klinikum: Zum Richtfest eine neue Chefetage
Heiligenhaus/Velbert · Ein wichtiger Teilabschnitt ist geschafft: Über dem Neubau des Klinikums Niederberg schwebt der Richtkranz. Ende 2023 soll alles fertig sein.
Ein Neubeginn wird deutlich sichtbar. Wo vor wenigen Jahren noch das Klinikum Niederberg als Krankenhaus in Trägerschaft der Städte Heiligenhaus und Velbert die medizinische Versorgung vor allen der näheren Region sicherte, entsteht ein gewaltiger Neubau.
Der Bau in Daten: Zahlen verdeutlichen die Dimension, in der der Helios-Konzern plant. Beim Richtfest lernten die geladenen Gäste mehr darüber. Der Velberter Bürgermeister Dirk Lukrafka zeigte sich beeindruckt vom Baufortschritt und wertete die Entscheidung als richtig, ein neues Krankenhaus an der Robert-Koch-Straße zu bauen: „Hier entstehen ganz neue Maßstäbe für die Patienten. Das setzt Zeichen für die Region.“ Einen Ausblick auf die Fertigstellung des Gesamtobjekts gab Axel Damm, Geschäftsführer der für die Gesamtkoordinierung zuständigen Vamed: „Wir werden Ende 2023 fertig sein. Auf sechs Etagen wurden insgesamt 20.000 Kubikmeter Beton gegossen und 2500 Tonnen Stahl verbaut, was einem Drittel der Menge des Eiffelturms entspricht. 80 Prozent der Fenster sind installiert und auch im Gebäude hat der Trockenbau bereits begonnen.“
Nach der kleinen Traditionsfeier mit Polier Philipp Munk in Zimmermannskluft machte sich die Gästeschar – unter ihnen auch der Heiligenhauser Bürgermeister Michael Beck – auf zur Besichtigung des Rohbaus. Mit rund 6000 Quadratmetern Grundfläche im Erdgeschoss, fünf Etagen und einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro ist der Klinikneubau eines der Großprojekte in der Region. Der Ablauf der Baumaßnahmen ist nach Helios-Angaben so abgestimmt, dass der alltägliche Krankenhausbetrieb im benachbarten Bestandsgebäude möglichst unbeeinträchtigt bleibt.
Die Personalie: Klinik-Geschäftsführerin Sanja Popić warf in ihre Ansprache einen kurzen Blick zurück: „Unser großer Dank gilt all denjenigen, die im letzten Jahr der Rohbauerrichtung viel Geduld mit uns hatten. Wer selbst einmal gebaut hat weiß, dass Lärm und Staub auf einer Baustelle bei aller Anstrengung nie gänzlich zu vermeiden sind. Diese Phase haben wir nun hinter uns. Jetzt startet der der Innenausbau unseres neuen Klinikums.“
Für sie war es wohl der letzte größere Auftritt in Zusammenhang mit dem Großprojekt. Zum 1. Mai gibt es einen Wechsel an der Spitze des Helios-Klinikums Niederberg, wie Helios nach dem Richtfest mitteilte. Adrian Borner, aktuell Klinikgeschäftsführer an der Helios Klinik Wipperfürth, löst Popić ab, die sich künftig ganz der Leitung des Helios Klinikums Siegburg und der Zusammenarbeit im Cluster Bonn/Rhein-Sieg widmen wird. In Wipperfürth übernimmt Nasanin Chenari, bisher kaufmännische Standortleitung in Velbert.
Borner wechselt von der Helios Klinik Wipperfürth nach Velbert. Dort ist er seit zweieinhalb Jahren in gleicher Position tätig. Zu Helios kam der studierte Gesundheitsökonom 2014 und leitete bis zu seinem Wechsel in die Klinikgeschäftsführung das Controlling der Helios Kliniken in Wipperfürth und Attendorn. Begleitend dazu absolvierte er den Master im Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.
„Die Führung des Helios Klinikums Niederberg mit rund 1000 Mitarbeitenden und mit ihr die Verantwortung für ein bauliches Großprojekt zu übernehmen, ist eine Aufgabe, die mich mit großer Freude und Respekt erfüllt“, sagte der 32-Jährige im Rahmen seiner persönlichen Vorstellung.
Medizin der Zukunft: Um die regionale Patientenversorgung zukunftssicher aufzustellen, seien am Helios Klinikum Velbert bereits viele Themen erfolgreich für die Zukunft angestoßen worden. Dazu gehört neben dem Neubau auch die geplante Einführung der Elektrophysiologie und der roboter-assistierten Chirurgie. Dies sei ein weiteres wegweisendes Projekt auf der Übergabeliste des gebürtigen Herdeckers. „Bereits Ende April steht den Chirurgen am Klinikum mit dem Da Vinci Xi-Operationssystem die derzeit modernste Technik für minimal-invasive Eingriffe zur Verfügung.“