Ratingen Rheinlandtaler für Erika Cebulla

Ratingen · Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zeichnete die Wahl-Ratingerin gestern für langjährige Verdienste um die Kultur aus. Sie hat die Kulturarbeit des Kreises gefördert und viel für die heimischen Museen getan.

 Leistete viel Kärrnerarbeit: Erika Cebulla, der Professor Jürgen Wilhelm (Landschaftsversammlung Rheinland) gestern den Rheinlandtaler überreichte. Landrat Hendele würdigte Cebulla als "Mutter Kultur des Kreises Mettmann".

Leistete viel Kärrnerarbeit: Erika Cebulla, der Professor Jürgen Wilhelm (Landschaftsversammlung Rheinland) gestern den Rheinlandtaler überreichte. Landrat Hendele würdigte Cebulla als "Mutter Kultur des Kreises Mettmann".

Foto: achim blazy

Mit dem Rheinlandtaler werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die Förderung der rheinischen Kultur verdient gemacht haben. Für Erika Cebulla, die 1933 in Hannover geboren wurde und 1964 mit ihrer Familie nach Ratingen kam, gilt dies in mehrfacher Hinsicht, weshalb ihr diese Auszeichnung gestern in der Textilfabrik Cromford verliehen wurde.

Kein zufällig gewählter Ort, denn auch im Vorstand der Freunde und Förderer dieses LVR-Hauses war Erika Cebulla aktiv, warb Mitglieder und sammelte Spenden für das Parkfest — über 15 Jahre lang.

Die Liste ihrer Verdienste ist lang und spiegelt einen konsequent beschrittenen Weg. Von Kind auf spielte Musik in ihrem Leben eine große Rolle, Hausmusik in der Familie und das Klavierspiel. Sie sang im Chor, trat später fast zehn Jahre lang in einem Ensemble bei den seinerzeit gut besuchten Operettenabenden auf der Freilichtbühne am Blauen See auf. Weil sie sich um die musikalische Bildung ihrer Kinder sorgte, beschritt sie bald auch kulturpolitische Wege, leistete viel Überzeugungsarbeit in Schulen und Gemeinden. 1970 gründete sie das schnell gut besuchte Ratinger Kinderballett, 1973 einen gemischten Chor.

Erika Cebulla verstand es auch, politische Unterstützung für ihre Ziele zu gewinnen, wurde 1973 selbst Sachkundige Bürgerin in der CDU, aktiv bis heute in diversen Ratinger Ausschüssen, darunter — natürlich — der Kulturausschuss, in dem sie sich besonders für das Stadtmuseum einsetzt, das derzeit renoviert wird. 1979 wurde Erika Cebulla in den Kreistag gewählt, saß dem Kulturausschuss vor, gehörte überhaupt zu den ersten Frauen in der Politik des Kreises Mettmann.

Eine, die Netzwerke knüpfte zwischen Kultur und Wirtschaft, lange bevor das Netzwerken in Mode kam. Sie nahm die Kultur von jeher ernst und sorgte dafür, das andere dies auch taten. Putzte Klinken für die Einrichtung des Neanderthal-Museums, rettete das Oberschlesische Landesmuseum in Hösel vor der Verlagerung nach Görlitz, erkämpfte eine Kulturreferenten-Stelle im Kreis. Für all das gab es gestern Lob und Dank, von Professor Jürgen Wilhelm von der Landschaftsversammlung Rheinland, von Landrat Thomas Hendele, von Ratingens Vize-Bürgermeister David Lüngen, von vielen älteren und jüngeren Weggefährten aus Kultur und Politik. Erika Cebulla war sichtlich gerührt — und dankte ihrerseits all jenen, die mit ihr gemeinsame gute Sache machen, Haupt- und Ehrenamtlichen.

(RP/rl)
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