Analyse Reichlich Arbeit bei kleinem Spielraum

Heiligenhaus · Grundstücks-Marketing ist Aufgabe der Wirtschaftsförderer, aber allein noch kein Konzept.

Eigentlich hat sich die städtische Wirtschaftsförderung nach der jüngsten Kommunalwahl neu aufgestellt. Es gibt einen eigenen Fachausschuss und einen eigenen Beirat. Gute Nachrichten gibt es auch: Das Grundstücksmarketing floriert, Ansiedlungsbeispiele aus Hetterscheidt und Selbeck zeigen das. Auch die Wiederbelebung ehemaliger Industrieflächen in der Innenstadt kommt voran. Und auch das Rathaus-Center erfindet sich neu und füllt sich mit Händlern.

Die andere Seite legte das Mittelstädte-Ranking der IHK offen: Hohe Gewerbesteuer und fehlender Autobahnanschluss - beides wirft die Stadt im interkommunalen Vergleich schmerzlich zurück. Da dürfte die Aufnahme dreier städtischer Flächen in das Programm "Flächenpool NRW" strategisch gelegen kommen - auch und gerade, weil es hierbei um langfristige Planungen und nicht um ad-hoc-Entscheidungen geht. Doch hat die strategische Ausrichtung auch ihre Tücken. Wirtschaftsförderer Peter Parnow hat sie einmal so beschrieben: "Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass es manchmal schwer ist, verschiedene Interessen und Beteiligte an einer Fläche zu einem gemeinsamen Ziel zusammen zu bringen."

Und wie steht es um Lehren für die Zukunft? Eine Antwort kommt im Vorfeld der nächsten Sitzung der Wirtschaftsförderer aus den Reihen der SPD. Es sei zu fragen, "mit welcher personellen Ausstattung aufseiten der städtischen Wirtschaftsförderung diese zusätzliche Aufgabe der Akquisition und Betreuung von ansiedlungswilligen Unternehmen angegangen werden soll." Aus Sicht der SPD-Fraktion sei eine konsequente Umsetzung einer Lotsenfunktion anzustreben: eine zentrale Anlaufstelle in der Verwaltung für alle Belange des ansiedlungswilligen Unternehmens. Die SPD zielt ab auf die Entwicklung und Vermarktung des neuen Gewerbegebiets "Grüner Jäger" an der Ratinger Straße. Hier soll die Verwaltung einen Zeitplan nebst Organigramm für den Ablauf aller Arbeiten präsentieren. Es ist davon auszugehen, dass derlei Material ohnedies vorliegt - wie sollte Planung sonst funktionieren? Der Ruf nach mehr Personal im fraglos wichtigen Bereich ist dagegen wohl eher Wunschdenken.

(RP)
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