Ratingen Regen stoppt Raps-Ernte

Ratingen · Die Landwirte im Kreis Mettmann warten dringend auf Sonnenstunden, um mit der Raps- und Weizenernte fortfahren zu können. Wintergerste ist eingefahren. Große Unterschiede bislang beim Raps.

April-Wetter mitten im Sommer — das können die rheinischen Landwirte nun gar nicht gebrauchen. "Besser wäre es umgekehrt, wenn die Sonnenstunden des diesjährigen Aprils aktuell auf die Getreidefelder scheinen würden", betont Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann. Während die Mähdrescher bereits über die gelben Felder rollten, um die Gerste im Rheinland zu dreschen, steht nun die Raps- und Weizenernte vor der Tür.

Damit die rheinischen Bauern damit starten können, brauchen sie dringend Sonnentage. Eine zügige Fortsetzung der angelaufenen Ernte ist aufgrund der Feuchtigkeit und immer wieder einsetzenden Niederschlägen derzeit nicht möglich.

Durch die Frühjahrstrockenheit bei hohen Temperaturen war die Entwicklung des Getreides, insbesondere der Wintergerste, vielerorts schon zeitlich weit vorangeschritten. Die Ernte der Wintergerste begann daher früher als in den Vorjahren. Doch seit einigen Tagen ist die Ernte regenbedingt ins Stocken geraten. "Wir hoffen für den weiteren Verlauf der Ernte auf beständigere und vor allem trockene Witterungsverhältnisse", betont Martin Dahlmann.

Bessere Witterungsbedingungen seien für einen zügigen Fortgang der Ernte und ebenso für die gleichmäßige Abreife des noch nicht erntereifen Winterweizens und der Rapsbestände nötig.

"Am 25. Juni startete die Ernte der Wintergerste im Rheinland, die inzwischen weitestgehend abgeschlossen ist", zieht der Vorsitzende Bilanz. Die Erträge seien regional sehr unterschiedlich und variierten je nach Bodengüte stark. Insbesondere auf den sandigen Standorten des Niederrheins wurden teilweise drastische Ernteausfälle festgestellt, während die Löslehm-Standorte in der Köln-Aachener-Bucht ihr Ertragsniveau aus dem letzten Jahr nur um zehn Prozent unterschritten.

Warten auf trockene Tage

Seit gut einer Woche werde im Rheinland der Raps gedroschen, so der Vorsitzende. Bisher seien rund 20 bis 30 Prozent der Flächen abgeerntet. "Die Bauern warten jetzt auf sonnige Tage, um die Ernte fortsetzen zu können. Dabei überraschen die Erträge auf einigen Betrieben", so der Vorsitzende. Aufgrund der monatelangen Trockenheit habe man mit höheren Verlusten gerechnet. Jedoch sind auch beim Raps stark regionale Unterschiede festzustellen. Durchschnittswerte seien zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht absehbar.

Der aktuelle Regen könnte das Schotenplatzen begünstigen, so dass hierüber auch ein Ertragsausfall drohen kann. Sobald das wechselhafte Wetter umschlägt, rollt der Mähdrescher über die Rapsfelder, um dann auch zügig mit der Weizenernte zu beginnen. Hier hoffen die Landwirte, dass die Regenfälle im Juni noch dazu beigetragen haben, ein katastrophales Ernteergebnis abzuwenden, so der Vorsitzende.

Dabei weist der Kreisvorsitzende darauf hin, dass die Mähdrescher nur in trockenen Beständen dreschen können. Morgens sehe man daher nie einen Mähdrescher auf dem Feld, da der Tau für Feuchtigkeit sorge. An warmen Tagen dresche der Landwirt frühestens ab der Mittagsstunde. Dies habe auch zur Folge, dass die Mähdrescher in trockenen Nächten ohne Tau auch nachts noch rollen würden — hier müsse jede trockene Minute genutzt werden.

(RP)
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