Die Realschule hat ein eigenes Umweltprogramm Klimaschutz beginnt vor der Schultür

Heiligenhaus · Zehn Jahre alt ist das Umweltkonzept der Realschule am Nordring. Lehrern und Schülern gehen die Ideen nicht aus.

 Biologielehrer Carsten Jansen betreut das Projekt „Streuobstwiese“ an der Realschule.

Biologielehrer Carsten Jansen betreut das Projekt „Streuobstwiese“ an der Realschule.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Das dürfte Lehrern und Schülern der Realschule wie Musik in den Ohren geklungen haben: Vor den Sommerferien fasste der Ausschuss für Stadtentwicklung in Heiligenhaus folgenden Beschluss. „Die Verwaltung wird beauftragt, städtische Grünflächen auf ihre Eignung für einen Bewuchs mit Wildblumen zu prüfen und entsprechende Flächen zu benennen. Geeignete Flächen sollen entsprechend hergerichtet werden.“

So ähnlich ist es seit Jahr und Tag im Umweltprogramm der Realschule umschrieben: „Ausweisung der Wiesen vor dem Haupteingang als naturnahe Wiesen nur zweimal mähen pro Jahr).“ In den Sommerferien kam leider eine kleine Panne dazwischen: Die Wiese mit den angepflanzten Apfelbäumen wurde gemäht. Ein Versehen, wie Förster Hannes Johannsen schnell bemerkte. Abhilfe soll geschaffen werden. Mähzeit künftig: Mai und Oktober, dazwischen nicht. So stellt es sich auch der Ex-Biologielehrer und Falterexperte Dietmar Borbe vor.

Der seinerseits kennt Carsten Jansen gut – den Lehrer, der sich an der Realschule aktuell um das Umweltprogramm kümmert und es fortschreiben möchte. Anpflanzen von Obstwiesen und Klettergrün (spendenfinanziert), Entsiegelung von Schulhofflächen, Dachbegrünung und Regenwasserversickerung – das sind nur einige Punkte, die das Konzept bescheiden unter „Sonstiges“ zusammenfasst.

Das Umweltprogramm steht allerdings in einem noch größeren Zusammenhang. Die Realschule hat sich als Unesco-Projektschule den Prinzipien der Unesco verpflichtet. Wichtige Stichworte sind Agenda 21, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. „Ziel des Umweltprogramms ist es, eine möglichst müllarme und klimaneutrale Schule zu schaffen.“ Dieses Konzept haben Lehrer- und Schulkonferenz vor zehn Jahren einstimmig verabschiedet.

Als kurzfristiges Ziel nennt das Programm „Müllvermeidung“. Erreicht werden soll es durch Mülltrennung in allen Bereichen der Schule. Um Papier und Restmüll geht es in den Klassenräumen. Im Verwaltungstrakt wird zusätzlich Material mit dem „Grünen Punkt“ gesammelt, auf dem Schulhof Restmüll. Weiter geht es den Schülern um umweltgerechte Entsorgung von Elektrogeräten, defekten Lampen und Leuchstoffröhren. Bücher, die ausgedient haben, landen in Containern. Es sollen im Unterricht möglichst wenige Chemikalien zum Einsatz kommen. Was dennoch gebraucht wird, muss als Sondermüll entsorgt werden. Druckertoner und -patronen werden ebenfalls gesammelt.

Ein Dauerbrenner bleibt für Karsten Jansen aber das Projekt rund um die Streuobstwiesen. Hier gibt es hübsches Anschauungsmaterial. Ein Faltblatt informiert über gut ein halbes Dutzend alte Obstsorten, die in der Region wachsen. Um die geht es auch auf den schuleigenen Streuobstwiese. „An der Realschule haben wir ausschließlich Sorten gepflanzt, die ihren Ursprung in der Region haben“, schreibt Werner Wiersch, ein weiterer Amtsvorgänger Jansens an der Realschule.

Nachdem er im vergangenen Jahr in Pension ging, hat Jansen das Programm übernommen. Es gibt bereits eine ältere Obst-Statistik: Im Jahr 2015 wurden 125 Kilogramm ungespritzte Äpfel geerntet und zur Isenbügeler Mosterei Dalbeck gebracht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort