Ratingen/Monheim Ratinger Unternehmen Railflex profitiert vom Streik der Lokführer

Ratingen/Monheim · Der Lokführerstreik beschert dem Ratinger Unternehmen Railflex, das seit Januar den Güterzugverkehr auf dem Monheimer Schienennetz betreibt, nach eigenen Angaben mehr Aufträge als sonst. "Wir bekommen derzeit mehr Anfragen, als wir fahren können", sagte Geschäftsführer David Uhr.

Anders als die Deutsche Bahn werden private Bahnunternehmen nicht bestreikt. Die in Ratingen ansässige Railflex GmbH hat zum Jahreswechsel das Gütergeschäft der Bahnen der Stadt Monheim (BSM) übernommen. Wegen des Streiks bei der DB schöben die 19 Railflex-Mitarbeiter und fünf -Lokomotiven zum Teil Überstunden, berichtet David Uhr, der in Monheim aufwuchs. "In der Regel haben wir aber genug Spielraum, um einzelne zusätzliche Aufträge zu übernehmen", sagt der 35-Jährige. Als (streikbedingtes) Beispiel nennt er die Übernahme eines Chemieguttransports von Gladbeck nach Worms.

Auf den nicht-elektrifizierten Monheimer Gleisen bedient Railflex vor allem die "letzte Meile" zwischen dem Abzweig Langenfeld und dem Rheinpark. So übernimmt es die Ladungen von Henkel/Schwarzkopf-Kosmetikprodukten, die die ( Bayernbahn vom bayerischen Wassertrüdigen nach Langenfeld bringt. Railflex transportiert die Produkte weiter zum Lager von Hammesfahr im Monheimer Rheinpark. Von dort aus werden sie per Lkw weiter verteilt. Weil die Deutsche Bahn nicht mit im Boot ist, funktioniert diese Logistikkette den beteiligten Unternehmen zufolge auch während des Lokführerstreiks ungestört.

Dagegen könnte eine am Kielsgraben ansässige, auf Stahltransporte spezialisierte Spedition Probleme bekommen. Bei vielem, was dieser Firma auf der Schiene geliefert wird, ist bis Düsseldorf-Reisholz die bestreikte Logistik-Tochter der Deutschen Bahn beteiligt. In Reisholz derzeit ebenfalls nicht weiter geht es mit Schrott, der von der Adrion Recycling GmbH an der Katzbergstraße in Langenfeld zerkleinert wurde. Railflex bringt ihn von dort nach Reisholz. Dort werden die Ladungen normalerweise von der DB weitertransportiert. Mindestens eine saß aber bereits streikbedingt in Reisholz fest, teilte Adrion mit.

(RP)
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