Ratingen Ratinger Stadtgeschichte lebt neu auf

Ratingen · Bisher gibt es nur ein Konzept, das den Rahmen absteckt. Doch der Weg ist klar vorgezeichnet: Dr. Alexandra König, Leiterin des Museums der Stadt, will die stadtgeschichtliche Sammlung neu ordnen und vor allem neu präsentieren. Das soll offen und frisch geschehen, nicht versteckt und abgedunkelt. Das, was Ratingen zu bieten hat, ist eine Menge. Und so denkt König auch daran, dreidimensionale Modelle und digitale Technik gezielt einzusetzen. Wie das aussehen soll, ist noch nicht ganz klar. Der Leiterin ist es wichtig, dass man Stadtgeschichte buchstäblich begreift. Möglichst zum Ende des Jahres 2013 sollen die ersten Besucher das neue Konzept erleben können.

 Leiterin Alexandra König im Obergeschoss des Hauses, in dem die stadtgeschichtliche Sammlung neu geordnet und präsentiert werden soll.

Leiterin Alexandra König im Obergeschoss des Hauses, in dem die stadtgeschichtliche Sammlung neu geordnet und präsentiert werden soll.

Foto: blazy

Die Ausstellung werde in Teilbereichen verschiedene Epochen beleuchten, "diese lassen sich in chronologischer Reihenfolge abschreiten", schreibt König in dem Konzept. Man könne historische Prozesse aber auch einzeln erkunden, nach eigener Interessenlage. Im Foyer des Museums soll es einen Platz zur Zusammenkunft und ersten Orientierung geben, "dort können sich Schulklassen versammeln, Einzelbesucher können einen spielerischen Einstieg in die Geschichte finden", heißt es in dem Konzept.

Dazu passt die Nachricht, die Gerd Willms (Gebäudemanagement) den Mitgliedern des Kulturausschusses überbrachte. Neue Eingangstüren braucht das Museum — aus versicherungstechnischen Gründen. Diese Türen, die nach außen aufgehen, sollen Anfang Februar eingebaut werden, versicherte Willms, der Windfang falle weg. Insgesamt werde sich der Eingangsbereich des Museums heller und freundlicher präsentieren.

Dass die Kultur insgesamt harte Zeiten durchstehen muss, zeigte sich an der Debatte um Zuschüsse und Finanzierungen von Projekten. Immerhin: Der Märchenzoo darf wieder mit 3000 Euro rechnen, für den Industriepfad gibt es 10 000 Euro. Schüler des Adam-Josef-Cüppers-Berufskollegs werden die passenden Stelen herstellen. 15 000 Euro werden erneut für das Weihnachtskonzert mit dem Knabenchor Hösel in der Dumeklemmerhalle fließen.

Das Stimmen-Festival "Voices" wird es in diesem Jahr wohl nicht geben, der Ausschuss stimmte dafür, die hochwertige Veranstaltungsreihe erst im Jahr 2014 wieder anzubieten. Stadtkämmerer Martin Gentzsch betonte, dass eine fundierte Sponsoren-Akquise ohne Kulturdezernenten kaum möglich sei. Hintergrund: Dezernent Dirk Tratzig, der als Beigeordneter nicht wiedergewählt wurde, verlässt die Verwaltung Anfang Februar. Erst zum Ende des Jahres wird die Stelle neu besetzt.

Kulturamtschefin Andrea Töpfer meinte, dass man das Festival auch 2013 hätte stemmen können, aber es sei schwierig. Bisher wurden 14 000 Euro als Zuschuss zur Verfügung gestellt. Die Grünen schlugen vor, ein kostenneutrales Konzept für das Festival erstellen zu lassen. Insgesamt, so der Kämmer, seien die Zeiten hart, "wir haben in diesem Jahr im Etat einen Fehlbetrag von drei Millionen Euro, wir leben zurzeit von der Substanz".

(RP/ac)
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