Ratingen Ratinger Schüler sind Energiespar-Detektive

Ratingen · Erstmals nahmen die Schüler an einem Umweltschutz-Programm der Verbraucherzentrale teil – mit sichtlich viel Spaß.

 Umweltkunde für Bonhoeffer-Schüler: Julia Horlitz von der Verbraucherberatung (hinten) stellt verschiedene Leuchten in einem Lichtkasten vor.

Umweltkunde für Bonhoeffer-Schüler: Julia Horlitz von der Verbraucherberatung (hinten) stellt verschiedene Leuchten in einem Lichtkasten vor.

Foto: achim blazy

Erstmals nahmen die Schüler an einem Umweltschutz-Programm der Verbraucherzentrale teil — mit sichtlich viel Spaß.

West Die drei Glühbirnen in der Versuchsanordnung strahlen alle gleich hell. Leonard findet aber dennoch ganz schnell heraus, dass er drei verschiedene Arten Leuchtmittel vor sich hat und vor allen Dingen, dass diese auch unterschiedlich viel Strom verbrauchen. Erstmals wurden Fünftklässler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums von der Verbraucherzentrale zum Thema Energiesparen geschult. Ein Unterricht, der den Jungen und Mädchen sichtlich Spaß machte und bei dem sie auch viel gelernt haben.

"Wenn ich künftig im Backofen eine Pizza backe, weiß ich, dass ich schon fünf Minuten vor Ende der Backzeit den Ofen ausstellen kann", sagt der 10-jährige Julian Leon. Zusammen mit den anderen 94 Schülern der 5. Jahrgangsstufe erhielt er in drei Unterrichtseinheiten Informationen zum Thema Klimawandel, wie Energie erzeugt wird und was passiert, wenn man diese verschwendet. Außerdem wurden die größten Stromfresser im Haushalt untersucht, und es wurde gezeigt, wie und wo man Energie sparen kann. "Die Kinder können keine neuen sparsameren Geräte kaufen, aber sie können lernen, wie man mit den vorhandenen Geräten möglichst wenig Energie verbraucht", sagt Julia Horlitz von der Verbraucherzentrale NRW. Dabei handelt es sich oft um kleine Maßnahmen wie das Ausschalten der Stand-by-Einstellung an vielen Geräten oder das Ausknipsen des Lichtes beim Verlassen der Räume.

"Das ist bei uns aber nicht möglich, denn meine kleine Schwester hat Angst im Dunkeln und will immer, dass alle Lichter brennen. Dafür hat mein Vater aber für alle Lampen Energiesparbirnen gekauft", sagt Hannah. Zusammen mit ihren Klassenkameraden wurde sie nun von Rolf Steuwe, Beigeordneter in Ratingen, und Susanne Berger, Energieberaterin der Verbraucherzentrale, als Energiespardetektiv ausgezeichnet. Denn die Schüler haben nicht nur Stromfresser aufgespürt und Energiespartipps gelernt, sie haben auch ihr Wissen an andere Personen weitergegeben, mit Nachbarn, Freunden und Familienmitgliedern Interviews zum Thema Energiesparen geführt und diese auf Fehlverhalten aufmerksam gemacht.

"Meine Oma und mein Opa wussten zum Beispiel noch nicht, dass ein Schnellkochtopf sehr viel Energie einspart", sagt Niklas. Das Thema Energie und Klimawandel kommt zwar immer wieder im Schulunterricht vor, wird beispielsweise im Erdkundeunterricht behandelt, ist aber nicht fester Bestandteil des Lehrplans. "Deshalb würden wir uns freuen, wenn solch eine Schulung im nächsten Jahr erneut angeboten würde", sagt Lehrer Hubert Vonnahme, zuständig für Energie- und Umweltschutzprojekte an der Schule. Vorteil: Die Schüler könnten das Gelernte sofort im Alltag umsetzen.

(brab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort