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Ratingen Polizei: Im Netz lauern die Gefahren 

Ratingen · Täter wirken auf Kinder oder Jugendliche ein, um einen sexuellen Missbrauch vorzubereiten. Wo könnten pädokriminelle Täter besser mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen als über das Netz?

Täter kommunizieren mit Jugendlichen im Internet.

Täter kommunizieren mit Jugendlichen im Internet.

Foto: dpa/Fabian Sommer

(RP/kle) WhatsApp, Instagram, aber auch über Chatfunktionen in Onlinespielen am PC oder an der Spielkonsole: Kinder und Jugendliche kommunizieren wie selbstverständlich in den digitalen Medien – untereinander, aber auch mit Erwachsenen. Das sei in den allermeisten Fällen harmlos, so die Polizei. Aber wo könnten pädokriminelle Täter besser mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen als über das Netz?

So ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind Opfer eines sexuellen Übergriffes wird, im Netz um ein Vielfaches höher als beispielsweise auf dem Schulweg. Die Täter nutzen zunächst harmlose Kontaktmöglichkeiten, um Kontakt zu Kindern und Jugendlichen herzustellen. Manche Personen tun dies mit dem Ziel, die angesprochenen Minderjährigen zu belästigen, sie zu sexuellen Handlungen zu bewegen oder zum Versand von Nacktbildern aufzufordern.

Die Polizei versteht unter dieser kriminellen Masche das Phänomen Cybergrooming und hat im Jahr 2021 bundesweit insgesamt 3.539 Fälle in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst, bei denen Täter über das Internet auf Kinder oder Jugendliche eingewirkt haben, um einen sexuellen Missbrauch vorzubereiten. Das Dunkelfeld solcher Taten muss als weitaus größer eingeschätzt werden.

Anlässlich des achten Europäischen Tages zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt am 18. November beteiligt sich auch die Kreispolizeibehörde Mettmann an einem landesweiten Aktionstag unter dem Thema „Gemeinsam stark gegen Cybergrooming“. Auf den Social Media-Kanälen der Kreispolizeibehörde Mettmann wird das Thema Cybergrooming an diesem Tag in den Fokus genommen und gezeigt, wie man die eigenen Kindern davor schützen kann.

Abgerundet wird der landesweite Aktionstag am 18. November mit einer Aktionswoche vom 21. November bis zum 25. November. Auch hieran beteiligt sich die Kreispolizeibehörde Mettmann – und zwar am Donnerstag, 24. November, mit einer Telefonsprechstunde zum Thema Cybergrooming. Kriminalhauptkommissarin Ilka Steffens vom Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz ist an diesem Tag unter der Rufnummer 02104/982-7715 erreichbar. Im Zeitraum von 11 bis 15 Uhr beantwortet die Expertin, die sonst mit diesem Thema direkt an den Schulen unterwegs ist, alle Fragen von interessierten Eltern, Kindern und Jugendlichen.

Doch schon vorab macht die Kriminalhauptkommissarin deutlich: „Reden Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren im Internet und machen Sie deutlich, dass Sie sich bei einem schlechten Bauchgefühl unbedingt an Sie wenden sollten. Dubiose Chatpartner sollten unmittelbar geblockt werden. Bei Verdacht von Cybergrooming fertigen Sie Screenshots von den Chatverläufen an und erstatten Sie unbedingt Anzeige“, erklärte Steffens.

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