Lintorf Ratinger holen Post in Polen selbst ab

Lintorf · Petra und Hya Marek warteten vor ihrer Hochzeit vergeblich auf Terminsachen. Die Zustellung scheiterte.

 Einen ansehnlichen Briefverkehr mit der Post-Konzernleitung können Hya und Petra Marek inzwischen vorweisen.

Einen ansehnlichen Briefverkehr mit der Post-Konzernleitung können Hya und Petra Marek inzwischen vorweisen.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Und schon wieder Ärger mit der Deutschen Post in Lintorf. Petra und Hya Marek von der Duisburger Straße warteten vergeblich auf wichtige Termin-Dokumente aus Polen - und holten sie dann selbst. Per Flieger. Nun streiten sie mit dem Konzern um die Flugkosten. Es geht um etwa 500 Euro.

 Das Originalschreiben.

Das Originalschreiben.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

"Im November 2015 sollten wir einen Einschreibebrief mit wichtigen Dokumenten bezüglich unserer Heirat aus Polen erhalten", so Petra Marek, die damals noch Kann hieß. Und: "Nachdem wir einige Wochen darauf gewartet haben, haben wir Nachforschungen betrieben. Das Ergebnis war, dass der Brief bis vor unsere Haustür gekommen ist. Da wir berufsbedingt nicht anzutreffen waren, wurde er mit dem Verweis ,nicht zustellbar' zurück an den Absender gesendet."

Und der saß bekanntlich in Polen. Besonders ärgerlich: Nach eigenem Bekunden haben die Mareks keine Benachrichtigung über die versuchte Zustellung bekommen, darüber hinaus wurde es zeitlich allmählich eng für sie.

Denn kurz vor Weihnachten sollte geheiratet werden. Schließlich blieb den beiden nichts anderes übrig, als selbst nach Polen zu fliegen, um die Dokumente abzuholen. Immerhin war der Termin beim Standesamt so zu halten: "Auf dem Postweg wäre es zeitlich nicht mehr möglich gewesen. Dieses beinhaltete eine Anreise nach Dortmund, einen Flug nach Polen und so weiter. Natürlich erst mal auf eigene Kosten."

Der Ärger mit der Post ging dann allerdings erst richtig los. Auf eine erste Beschwerdemail habe bei der Post niemand reagiert, so dass Petra Marek sich "per Einschreiben" an die Konzernleitung in Bonn wendete. Dort blieb man stur: "Es wurde immer versucht, uns oder dem polnischen Amt Fehler nachzuweisen. Zum Glück konnten wir diese Behauptungen jeweils widerlegen und die Richtigkeit auch beweisen." Was dann kam, empörte die Lintorfer besonders: "In letzter Instanz behauptete man dann, dass die Benachrichtigungskarte in unseren Briefkasten gesteckt wurde", so Hya Marek. Dann hieß es plötzlich, die Hausnummer auf jenem Umschlag aus Polen sei falsch gewesen. Zum Glück hatten die Mareks in Polen allerdings den Original-Umschlag bekommen - mit den komplett richtigen Daten. Die Post hielt sich bei mehreren Anfragen unserer Redaktion zu dem Thema sehr bedeckt. Man prüfe den Fall, hieß es.

Während die Mareks weiter versuchen, ihre Flugkosten ersetzt zu bekommen, gibt's neuen Ärger: Der Vater ist verstorben, ein Nachsendeantrag für 25 Euro sei nicht ausgeführt worden. Die Post blieb liegen. Man habe die Briefe dann im zuständigen Postamt abgeholt.

Im Schreiben von Beschwerdebriefen haben die Mareks inzwischen Übung. "Ich bekomme mittlerweile ein Horn, wenn ich ein Posthörnchen auch nur sehe", sagte Petra Marek gegenüber unserer Redaktion.

(JoPr)
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