Demonstration AfD Demonstranten zeigen Flagge gegen die AfD

Rund 100 Menschen protestierten Dienstagabend vor dem Freizeithaus in Ratingen West.

 Die Demonstranten hatten sich Dienstagabend auf dem Berliner Platz in Ratingen West versammelt.

Die Demonstranten hatten sich Dienstagabend auf dem Berliner Platz in Ratingen West versammelt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Unter dem Motto „Laut sein gegen die AfD“ haben sich am Dienstabend rund 100 Teilnehmer zu einer friedlichen Demonstration gegen die rechtspopulistische Partei vor dem Freizeithaus in Ratingen-West versammelt. Zu der Demonstration haben die Jusos Ratingen- Mettmann aufgerufen. Viele Vertreter aus dem sogenannten linken Spektrum, der Grünen, der SPD, der Partei, aber auch bürgerliche Parteien sowie unabhängige Organisationen sind dem Aufruf gefolgt.

Der AfD-Stadtverband hatte zu einer offenen Mitgliederversammlung ins Freizeithaus an die Erfurter Straße 37 geladen. Als „besonderer Gast“ wurde der Münsteraner Bundestagsabgeordnete, Michael Espendiller, angekündigt. Der promovierte Mathematiker, Jahrgang 1989, sprach vor etwa 30 AfD-Sympathisanten zum Klimawandel. Seine These: „Grüne Fake News“ bestimmten die Klimadebatte. Er umschrieb seinen Vortrag daher auch mit den Begriffen „Klimahysterie und Energiewende“, darin zweifelte er unter anderem an, dass der Klimawandel vor allem vom Menschen verursacht wird. Unter die vorwiegend älteren Zuhörer hatten sich auch einige junge „Fridays For Future“-Aktivisten gemischt.

Genau gegen solche „dummen Klimalügen, rechte Parolen und Populismus“, wie Mitveranstalterin Kathrin Leuwer von den Jusos Ratingen-Mettmann gegenüber der RP sagte, wolle man Flagge zeigen. „Wir wollen laut sein gegen die Rechtsextremen, die den Klimawandel leugnen und die Demokratie untergraben wollen“. Um ein Zeichen zu setzen gegen „Hass, Hetze und Rechtsextremismus“ ging es auch vielen anderen Teilnehmern am Dienstagabend. Sie protestierten lautstark Parolen wie „Null Toleranz gegen Intoleranz“ oder „Hier ist kein Platz für Rechtsextremisten“. Einige Teilnehmer stimmten das Anti-Rechts-Lied „Schrei nach Liebe“ der bekannten Musikgruppe „Die Ärzte“ an, wieder andere hielten AfD-kritische Plakate in den Abendhimmel hoch.

Ein älteres Ehepaar, das seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, sagte etwa: „Die Gefahr besteht zunehmend, dass der Einfluss der AfD größer wird, dadurch wird das Demokratische in unserem Land immer mehr zurückgedrängt.“ Das sei ihre Motivation gewesen, am Dienstagabend beim Protestaufmarsch gegen die AfD dabei zu sein und Flagge zu zeigen. Gero Keusen von der Ratinger FDP zeigte sich ähnlich eingestellt: „Es geht darum, Haltung zu zeigen gegen eine gefährliche Partei, die die Grundsätze der bürgerlichen Gesellschaft zu unterminieren versucht.“

Das linke „Urgestein“ Manfred Evers freute sich über die starke Präsenz vor dem Freizeithaus. „Wir sind draußen mehr als drinnen. Das ist ziemlich gut.“ Sein Kollege, Jafar aus Iran, war auch zugegen. „Gegen Faschisten muss man zusammenhalten“, sagte er immer wieder.

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