Unfall mit CO-Gas: Vermutlich Defekt in Schülerbus. Schüler mit CO-Vergiftung in Uni-Klinik

Ratingen  · Großeinsatz in Lintorf: Möglicherweise ist Kohlenmonoxyd aus einem Pendelbus ausgetreten.

 Großeinsatz am Donnerstagmorgen am Lintorfer Schulzentrum an der Duisburger Straße.

Großeinsatz am Donnerstagmorgen am Lintorfer Schulzentrum an der Duisburger Straße.

Foto: RP/Patrick Schüller

Von Norbert Kleeberg
und Joachim Preuss
Am Donnerstagmorgen gab es einen  Großeinsatz für die Ratinger Feuerwehr am Lintorfer Schulzentrum an der Duisburger Straße. Mehrere Schüler  hatte über Unwohlsein geklagt. Der Rettungsdienst stellte schnell Vergiftungserscheinungen durch Kohlenmonoxid (CO) fest.

Fünf Kinder wurden mit erhöhten CO-Werten im Blut in die Druckkammer des Universitätskrankenhauses Düsseldorf gebracht. Mit Hilfe der Druckkammer wird das Kohlenmonoxid aus dem Blut gelöst. Drei weitere Kinder wurden ebenfalls mit Rettungswagen in Krankenhäuser transportiert.

 Besprechung der Einsatzkräfte: Auch nach Ratingen West musste man ausrücken, weil der Pendelbus dorthin gefahren war. Möglicherweise gab es einen Defekt an dem Bus.  

Besprechung der Einsatzkräfte: Auch nach Ratingen West musste man ausrücken, weil der Pendelbus dorthin gefahren war. Möglicherweise gab es einen Defekt an dem Bus.  

Foto: RP/Patrick Schüller

Wie die Polizei auf RP-Anfrage mitteilte, könnte die Ursache durch einen Defekt in einem Bus hervorgerufen worden sein, der die Schüler zu einem anderen Schulstandort bringt. „Wir haben den Bus sicherstellen lassen, und ein Sachverständiger wird jetzt die Sache genau untersuchen“, betonte ein  Polizeisprecher.

   Da der Bus einen andere Standort abfuhr, wäre es möglich gewesen, dass auch weitere Kinder im Schulzentrum West an der Erfurter Straße betroffen sein könnten. Einheiten des Rettungsdienstes und ein Führungsdienst der Feuerwehr fuhren daraufhin diese zweite Einsatzstelle an und untersuchten hier die Kinder. Doch es gab Entwarnung: Im Schulzentrum West konnte man keine weiteren Patienten ausfindig machen. Die Eltern der betroffenen Schüler wurden durch die Schulleitung informiert.

Vergiftungen durch das Kohlenmonoxid kommen immer wieder vor. Meist sind es defekte Heizungen oder Feuerstellen wie Kaminöfen, die das Gas freisetzen. Bei Fahrzeugen sind Unfälle eher selten,  weil Auspuffanlagen getrennt vom Innenraum verlaufen. Im Boots- und Campingbereich, wo meist Gas- und Dieselheizungen im Einsatz sind, kommen Unfälle öfter vor.

 Im Körper blockiert das Gas den Sauerstofftransport über die roten Blutkörperchen und führt damit quasi zu einem „inneren Ersticken“. Bei leichten CO-Vergiftungen können die Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schläfrigkeit leicht dazu führen, dass die eigentliche Ursache übersehen wird.

Der Einsatz an den beiden Schulzentren in Ratingen ist am Nachmittag abgeschlossen worden. Insgesamt wurden durch die Kräfte des Rettungsdienstes 44 Kinder untersucht. Bei fünf Kindern waren die Werte für Kohlenmonoxid (CO) im Blut so hoch, dass der Notarzt die Patienten in die Druckkammer des Universitätsklinikum Düsseldorf einliefern ließ. Drei weitere Kinder wurden mit geringeren CO-Werten, aber mit Unwohlsein in die Diakonie nach Düsseldorf-Kaiserswerth transportiert. Alle anderen Kinder konnten nach Hause entlassen werden oder im Unterricht bleiben, so die Feuerwehr Ratingen.

Die Ursache für die Kohlenmonoxidvergiftung wird von der Polizei ermittelt. Messungen in den Schulen waren negativ. Im Einsatz waren Kräfte der Berufsfeuerwehr und des Löschzuges Tiefenbroich sowie sechs Rettungswagen, zwei Notärzte aus Ratingen und Düsseldorf sowie der Leitende Notarzt des Kreises Mettmann.

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