Hunde sind treue Wegbegleiter Politik will Assistenzhunde fördern

Ratingen · Staatssekretärin Kerstin Griese (SPD) betont: Die allgemeine Akzeptanz für die verlässlichen Wegbegleiter muss sich deutlich verbessern.

 Ein Assistenzhund benötigt eine gute und intensive Ausbildung und ist später auf Spezialgebieten einsetzbar, zum Beispiel bei Epilepsieerkrankungen.

Ein Assistenzhund benötigt eine gute und intensive Ausbildung und ist später auf Spezialgebieten einsetzbar, zum Beispiel bei Epilepsieerkrankungen.

Foto: Stefani Geilhausen

Sie sind treue Wegbegleiter und leisten wertvolle Hilfe. Deshalb möchte Staatssekretätin Kerstin Griese (SPD) erreichen, dass Assistenzhunde auf eine größere Akzeptanz stoßen. „Diese Tiere können erstaunliche Dinge vollbringen und sind unverzichtbar für diejenigen, die auf ihre Hilfe angewiesen sind“, sagte die Sozialstaatssekretärin.

Marion Höltermann vom Blinden- und Sehbehindertenverein Ratingen und Julia Standke von Assistenzhunde NRW e.V. hatten Kerstin Griese in ihrem für Niederberg und Ratingen zuständigen Bürgerbüro besucht. Höltermann hatte ihren Königspudel Farah dabei, der ein Blindenführhund ist. Cali, ein belgischer Schäferhund, ist hingegen ein in Deutschland noch recht unbekannter Assistenzhund. Er hilft Standke dabei, mit ihrer Epilepsieerkrankung umzugehen und erinnert sie daran, rechtzeitig die Medikamente einzunehmen.

„Bei Epilepsie gibt es Frühwarnzeichen, dann zittern die Hände und Beine“, sagte Stahnke. Cali spürt das und sagt dann mit Fiepen und gegebenenfalls mit Bellen Bescheid. Bevor Julia Standke ihren Hund bekam, konnte sie nicht alleine aus dem Haus gehen. „Ich hoffe, dass Assistenzhunde noch mehr Menschen ein neues Leben ermöglichen können“, so Standke. Höltermann beschrieb, wie sie immer wieder dafür kämpfen musste, ihren Hund in Arztpraxen, Busse, Seniorenzentren oder Gaststätten mitnehmen zu dürfen. „Es wird nach Argumenten gesucht, damit kein Hund mit hineindarf“, hat sie auch in Ratingen erfahren müssen.

Griese hat jetzt den Aufkleber „Assistenzhund willkommen“ an ihrem Wahlkreisbüro und auch am Arbeits- und Sozialministerium in Berlin angebracht. „Ich hoffe, dass möglichst viele Geschäftsleute und öffentliche Einrichtungen dem folgen.“ Die Aufkleber sind in Grieses Bürgerbüro erhältlich oder können bei pfotenpiloten.org angefordert werden.

Während es Blindenführhunde schon sehr lange gibt, fehle es für die Assistenzhunde noch an einer gesetzlichen Regelung, erläuterte Griese, „Assistenzhunde können vom Waschmaschine ausräumen bis zum Einkaufen gehen sehr viele unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen“. Auch Roswitha Warda vom Verein „Pfotenpiloten“ möchte, dass die hilfreichen Vierbeiner bekannter werden.

„Die Betroffenen stoßen oft auf Unverständnis“, beklagte sie. Deshalb führt ihr Verein die Zutrittskampagne „Assistenzhund willkommen“ durch, die vom Bundessozialministerium finanziell gefördert wird.

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