Ordnungsdienst in Ratingen Stadt und Politik gehen gegen wilde Parker vor

Ratingen · Besucher stellen an Wochenenden ihre Autos mitten auf Rasenflächen am Grünen See ab. Der Ordnungsdienst wird personell verstärkt.

Die Zustände sind aus Sicht von RP-Leser Holger Otternberg unhaltbar: Am Wochenende gebe es am Grünen See zahlreiche Falschparker, "die rücksichtslos jedes Fleckchen zuparken". Zudem werde überall gegrillt.

Otternberg betont: "Die Rauchschwaden vernebeln die Sicht auf die Volkardeyer Straße. Die Wanderwege sind für uns Anwohner mit Kindern auch nur noch mit Mundschutz begehbar." Die Stadt müsse endlich handeln.

Und es tut sich was - nach langem Zögern und Zaudern: Nachdem die CDU-Fraktion im Herbst vergangenen Jahres den Antrag gestellt hatte, die Servicezeiten des Außendienstes vom Ordnungsamt auszuweiten und den Ordnungsdienst personell zu verstärken, hat die Stadt nun mit einem neuen Konzept reagiert.

Wie der neue Beigeordnete Oliver Flohr im Hauptausschuss mitteilte, erfolgte auch die Zustimmung des Personalrates. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sollen künftig auch abends und an Wochenenden für die Bürger ansprechbar sein. Außerdem werden zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.

"In letzter Zeit kam zunehmend Kritik wegen rücksichtslos zugeparkter Straßen und Rettungswege, besonders abends und an Wochenenden. Auch bei Ruhestörungen bestand bislang eine Lücke, die künftig geschlossen werden kann", begründet Ratsmitglied Erhard Schneider den Antrag der CDU-Fraktion.

Die strikte Trennung zwischen Ordnungsdienst und Politessen wird nun aufgehoben - es wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der eine höhere Qualifikation der zukünftigen Mitarbeiter erfordert und somit das städtische Angebot auch qualitativ aufwerten soll. "Nur so können die Aufgaben des Ordnungsamtes im Sinne eines integrierten Ordnungsdienstes wahrgenommen werden", sagt Ewald Vielhaus, CDU-Fraktionsvorsitzender. Er freut sich, dass der Antrag der CDU-Fraktion auch mit Hilfe des neuen Beigeordneten Oliver Flohr nun umgesetzt wird.

"Es war einfach kein Zustand mehr, dass die Aufgaben des Ordnungsamtes insbesondere in den warmen Sommermonaten nicht mehr vernünftig wahrgenommen werden konnten", betont Gerold Fahr, CDU-Fraktionsvize. "Schließlich gehört nicht nur die Überwachung des Verkehrs zu den Aufgaben des Ordnungsamtes, sondern auch grundsätzlich die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit."

Ob das neue Konzept noch in diesem Sommer am Grünen See greifen wird, ist offen. Es sieht eher danach aus, dass man Schwerpunkte setzen wird. André Dietze, der neue Chef des Ordnungsamtes, betonte auf RP-Anfrage: "Die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) werden nach einem festen Dienstplan eingesetzt, der die Wochenenden und die Abendstunden umfasst." Das Personalauswahlverfahren sei bereits gelaufen. "Die volle Einsatzfähigkeit des erweiterten KOD wird, bedingt durch Kündigungsfristen und Einarbeitung, wohl im Herbst 2018 erreicht werden", meint Dietze.

(RP)
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