Christuskirche Homberg Musik und Wort am Nachmittag

Homberg · Evangelische Kirchengemeinde feiert Konzertgottesdienst in Homberg. Das Thema der Veranstaltung war die Bachkantate „Liebster Jesu, mein Verlangen“.

Die musikalische Leitung hatte Ulrich Cyganek.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(RP) Homberg erfreut sich einer regen kulturellen Szene, zu der auch die Veranstaltungsreihe „Am Fünften um Fünf“ gehört. Dazu lädt die evangelische Kirchengemeinde an jedem fünften Sonntag eines Monats zu „Musik und Wort am Nachmittag“ ein. Die jüngste Auflage dieser Konzertgottesdienste stand musikalisch wieder unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Cyganek, der sich auf sein erprobtes Homberger Barockensemble stützte, begleitet von zwei Solisten und dem Chor der Christuskirche unter Heinrich Arndt. Der Wortanteil wurde von Landeskirchenrätin i.R. Christine Busch gestaltet. Das Thema der Veranstaltung war die Bachkantate „Liebster Jesu, mein Verlangen“.

Nach einer kurzen, feierlichen Orgeleinleitung (Tut mir auf die schöne Pforte) sprach Christine Busch erklärend die Bitte um das Kommen Jesu aus, worauf die Gemeinde den schönen Hymnus „Tut mir auf die schöne Pforte“ erklingen ließ. Dann lasen Männer und Frauen wechselseitig den Psalm 84, „Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth“. Es folgte das erwartungsfrohe Lied „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Die nachfolgende Lesung aus dem Lukasevangelium erinnerte an das Auftreten des zwölfjährigen Jesus im Tempel, die einzige Stelle der Bibel, in der ein Ereignis aus seiner Kindheit Erwähnung findet und die deshalb von besonderer Bedeutung für das Verstehen von Jesu Leben ist. Nach dem getragen-ernsthaften Choral „Zwingt die Saiten in Cythara“ von Johann Sebastian Bach erklärte Christine Busch in ihrer Ansprache die Ereignisse im Tempel und wies darauf hin, daß Bach den zwölfjährigen Jesus ausgerechnet von einem Bass singen lässt – ein Zeichen dafür, dass er bereits weit jenseits der kindlichen Entwicklung die Schriftgelehrten im Tempel mit den geistigen Kapazitäten eines gelehrten Erwachsenen beeindruckte.

Als musikalischer Schwerpunkt des Konzertgottesdienstes erklang nun die Bachkantate „Liebster Jesu, mein Verlangen“, in der Dorothea Brand als Sopran mit dem Bass Carsten Siedentop die Tempelszene mit kräftigen, klaren Stimmen als musikalischen Dialog darstellten. So hatte Bach einst auf seine Weise die Erklärungen der Szene in Töne gefasst. Nach dem Gebet des „Vater unser“ sang die Gemeinde das stimmungsvolle Lied „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“, und Christine Busch sprach darauf den Abendsegen. Der Abschluss gehörte noch einmal Johann Sebastian Bach mit seinem Choral „Was Gott tut, das ist wohlgetan“, mit dem sich die Musiker und Sänger gekonnt aus dieser äußerst gelungenen Veranstaltung verabschiedeten.