Ratingen bekommt eine Beratungsstelle für Menschen mit Problemen Lotsenpunkt will Menschen in Not helfen

Ratingen · Mitte Oktober eröffnet eine neue Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Die Einrichtung ist für Jedermann offen.

 Sie wollen den neuen Lotsenpunkt für Menschen mit Problemen oder in großer Not etablieren: Christiane Hartel und Reinhold Keppeler. 

Sie wollen den neuen Lotsenpunkt für Menschen mit Problemen oder in großer Not etablieren: Christiane Hartel und Reinhold Keppeler. 

Foto: Blazy, Achim (abz)

Immer mehr Menschen in prekären Lebenslagen sind auf Hilfe angewiesen. Daher planen der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), der Caritasverband für den Kreis Mettmann und die Katholische Pfarrgemeinde Peter und Paul, die Errichtung eines Lotsenpunktes.

Die Planungen sind bereits konkret. Mitte Oktober soll der erste Lotsenpunkt im Pfarrzentrum von St. Peter und Paul an der Turmstraße 9 eröffnet werden. Bei einem Lotsenpunkt sollen Menschen in Not ortsnah und unbürokratisch ein offenes Ohr und konkrete Hilfen für ihre Fragen und Sorgen finden. Insbesondere Menschen mit geringen finanziellen Mitteln, finanzschwache Familien, ältere Menschen, Flüchtlinge sowie Menschen, die sich einsam fühlen, sollen das Angebot nutzen. Aber auch für Menschen mit psychischen Behinderungen, die im nahen Sozialpsychiatrischen Zentrum betreut werden, soll der Lotsenpunkt als Anlaufstelle dienen. Die Räumlichkeiten im Pfarrgemeindezentrum sollen niemanden abschrecken. „Das Angebot ist kostenlos und vertraulich und kann unabhängig von Alter, Nationalität, Religion oder Konfession genutzt werden“, erklärt Christiane Hartel, die Lotsenpunktkoordinatorin. Hartel ist seit Mai als Engagementförderin der Gemeinde St. Peter und Paul tätig und kann auf ein großes Netzwerk zurückgreifen. „Wir freuen uns, dass sich bereits 15 Ehrenamtliche gemeldet haben, die den Bedürftigen zur Seite stehen“, sagt Hartel. Die Ehrenamtlichen werden Lotsen genannt. Geplant ist, dass Bedürftige an zwei Tagen in der Woche das niederschwellige Angebot in Anspruch nehmen können. Jeweils zwei Lotsen werden dann innerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung stehen.

Aufgabe des Lotsenpunktes soll es sein, ein offenes Ohr und verständige Gesprächspartner zu bieten, die Bedürftigen zu Diensten und Einrichtungen zu vermitteln, bei Formularen zu unterstützen, ggf. die Menschen zu Behörden zu begleiten und vor allem auch Informationen über Hilfsangebote zu geben. „Wir wollen eine gemütliche Atmosphäre schaffen, damit sich die Leute wohl fühlen“, sagt Hartel. Die Anlaufstelle soll auch eine Rückzugsmöglichkeit bieten. Leider gibt es immer wieder Menschen, die sich beispielsweise nicht trauen bestimmte Einrichtungen wie beispielsweise eine Schuldnerberatung aufzusuchen, weiß auch Reinhold Keppeler von der Caritas. Diesen Menschen will man die Angst nehmen und das Selbstbewusstsein stärken. „Wir lassen keinen Menschen mit seiner Situation allein“, erklärt Keppeler.

Die Errichtung des Lotsenpunktes im Pfarrzentrum von St. Peter und Paul soll laut der Organisatoren erst einmal nur eine Übergangslösung sein. Geplant ist ein Haus des SkF an der Düsseldorfer Straße 38 zu nutzen, wo früher die Gaststätte „Zum Hirsch“ untergebracht war. Wann das passieren wird, ist allerdings offen, da das Gebäude saniert werden muss, wenn nicht durch einen Neubau ersetzt werden muss. So lange bleibt die Anlaufstelle an der Turmstraße.

(isf)
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