Konzertchor Ratingen Ratinger Sänger treten in Italien auf
Ratingen · Gemeinsam mit dem Jugendsinfonieorchester der Tonhalle, dem Chor der Landesregierung und weiteren Sängern präsentierte der Konzertchor Ratingen sein Können vor italienischem Publikum.
() Ein Chor wächst mit jeder Aufgabe und mit jedem Projekt. Gemeinsam dieselbe Sprache zu sprechen, den gleichen Text in einer Gruppe zu erlernen und mit Musik zu verbinden, verbindet und kann eine unglaubliche Energie entfalten.
Im Jubiläumsjahr „50 Jahre Konzertchor Ratingen“ nahm Chorleiter Thomas Gabrisch diesen Grundgedanken zum Anlass, Kontakt zum Jugendsinfonieorchester der Tonhalle Düsseldorf herzustellen. Und nicht nur das: Er führte beide Ensembles sowie den Chor der Landesregierung und weitere Gastsänger nach dem erfolgreichen Konzert in der Tonhalle Düsseldorf im September zu drei weiteren Aufführungen von „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms nach Venetien, Italien. Vor Ort entstand eine gewaltige, generationenübergreifende Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Chor des Konservatoriums Rovigo. Mitte Oktober ist der Konzertchor Ratingen von dieser Reise zurückgekehrt.
„Insgesamt standen wir mit über 120 Sängern und Sängerinnen auf der Bühne, eine beeindruckende Erfahrung“, so Chorleiter Gabrisch. „Das gemeinsame Musizieren, dieses spezielle Gemeinschaftserlebnis, hat das Zusammengehörigkeitsgefühl noch einmal bestärkt.“ Jeder Einzelne hat dafür sein Bestes gegeben und nebenbei auch Freundschaften in Italien geschlossen. Genug Energie also, das ambitionierte Programm von drei Aufführungen in nur sechs Tagen durchzustehen.
Nach individueller Anreise traf man sich in Rovigo zum ersten Konzertabend am 3. Oktober, nicht ohne vorherige Probe am Anreiseabend. Logistisch eine Herausforderung, denn auch das Jugendsinfonieorchester musste samt Instrumenten und Begleitpersonen mit zwei Bussen aus Düsseldorf anreisen. Nach einem umjubelten Konzert ging es nach Padua zur zweiten Aufführung in der Basilica Santa Giustina, eine der größten Kirchen der Welt. Eine Herausforderung mit einer speziellen Akustik durch die großen Seitenschiffe und die enormen Ausmaßes dieses Bauwerks, die der Chor durch Interaktion, Kommunikation miteinander und Freude am gemeinschaftlichen Singen ebenfalls erfolgreich meistern konnte.
Höhepunkt der Reise war dann jedoch das Abschlusskonzert in der Basilica San Giorgio Maggiore in Venedig, vis-à-vis vom Markusplatz. Ein berührendes und unvergessliches Abschlusskonzert, bei dem der Blick der Mitwirkenden durch die offene Tür auf die auf dem Canal Grande vorbeiziehenden Schiffe fiel. „Da diese Kirche nur noch als Veranstaltungsort genutzt wird und daher leer steht, mussten wir nicht nur Sitzplätze für Publikum und Orchester, sondern auch Podeste für den Chor organisieren, für den Aufführungstag herüberschaffen und auch wieder abbauen“ berichtet Thomas Gabrisch.
Er sei stolz auf seine Sänger und Sängerinnen, die zusammen alle Aufgaben bewerkstelligt haben und nach der Aufführung zum gemeinsamen Abschiedsessen im Hotel in Mestre auf dem Festland mit ebenfalls eigens angemieteten Wassertaxis eintrafen. „Es war uns einfach zu riskant, sich angesichts der großen Zahl von über 200 Mitwirkenden auf die Linien-Vaporetti zu verlassen“ verrät Gabrisch mit einem Augenzwinkern.
Ratingen hat nun also seine Reisenden wieder, Botschafter der Stadt und in den kommenden Tagen mit dem Heimatpreis 2023 geehrt. Der Konzertchor trägt den Namen Ratingens erfolgreich ins Ausland. Geplant sind bereits weitere Projekte, das Weihnachtskonzert der Stadt Ratingen am 23. Dezember 2023, ein Frühjahrskonzert in der heimischen Stadthalle sowie Planungen für die nächste Reise im Jahr 2025.