Was hat Ratingen mit dem Meer zu tun? Schüler des Berufskolleg Ratingen setzen sich für Ozeane ein

Ratingen · Im Jahr 2021 wurde das Adam-Josef-Cüppers-Kolleg zu einer der ersten beiden European Blue Schools in Deutschland. Jetzt gab es die Rezertifizierung.

Pasquale, Louis, Lena und Jan nahmen im Februar am CleanUp an der französischen Atlantikküste teil.

Pasquale, Louis, Lena und Jan nahmen im Februar am CleanUp an der französischen Atlantikküste teil.

Foto: AJC Ratingen/AJC

() Im Juni 2021 wurde das Adam-Josef-Cüppers-Berufskolleg (AJC) zu einer der ersten beiden European Blue Schools in Deutschland. Nun, zwei Jahre später wurde die Zertifizierung mit dem gleichnamigen Label wieder bestätigt. Das Netzwerk der Europäischen Blauen Schulen ist eine Initiative von EU4Ocean, der Europäischen Ozean-Koalition, die von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde. Sie verbindet verschiedene Organisationen, Projekte und Menschen miteinander, die sich für die Vermittlung von Wissen über die Meere und die nachhaltige Bewirtschaftung der Ozeane einsetzen.

Ein wenig verwundert die Nähe Ratingens zu den Ozeanen auf den ersten Blick. Doch letztlich sind alle Menschen direkt oder indirekt mit dem Ozean verbunden – durch das, was wir essen, atmen, nutzen oder dadurch, wo wir Urlaub machen. „Der Ozean ist das Lebenserhaltungssystem unseres Planeten – und er braucht unseren Schutz“, sind sich die Mitglieder des Europateams einig.

Die Lehrkräfte des Teams Melanie Bolks, Martin Bieber, Franziska Götze, Jennifer Irschik und Stefanie Lindheim beschäftigen sich mit ihren Schülern schon seit Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit und Wasser. Mit dem Projekt „Let’s make a move! – European citizens fighting the ocean plastic soup“ erhielten sie den deutschen eTwinning-Preis 2019. Das von der europäischen Union geförderte Erasmus+-Projekt beschäftigte sich mit der Verschmutzung der Ozeane durch Verpackungsmüll.

Seit 2021 arbeitet das Europateam nun an dem Nachhaltigkeitsprojet „Let’s make a move! – 17 steps to a sustainable Europe“, was in diesem Sommer abgeschlossen werden soll. Im Rahmen dieses Projekts haben sich Schüler schon intensiv und vor allem aktiv mit dem Thema Wasser beschäftigt: Schnee- und Eismessungen in Finnland, Wasserprojekttage in Ratingen, eine Wasserwoche mit dem Fokus auf dem Leben im Ozean an der Partnerschule in Santander in Spanien oder eine Fahrt zur Partnerschule nach Nantes in Frankreich mit dem Schwerpunkt Wasser.

Ab dem 3. Mai findet die nächste Erasmus+-Projektwoche in Ratingen statt. Dann kommen die Partnerschulen aus Finnland, Frankreich, Portugal und Spanien an das AJC. Themenschwerpunkt wird die Nachhaltigkeit in der Bekleidungsindustrie sein. Neben vielfältigen Aktivitäten, wie dem Besuch des Museums Comfort, der ersten Textilfabrik auf dem europäischen Kontinent, wird die internationale Schülergruppe auch selbst aktiv werden, zum Beispiel mit Upcycling Workshops, wodurch ausgemusterte Dinge aus Stoff ihre neue Bestimmung finden, was letztlich die Ozeane vor weiterem Plastikmüll bewahrt. Bevor es am 8. Mai ins Europaparlament nach Brüssel geht, werden sie außerdem beim RhineCleanUp ein gutes Stück Uferzone des Rheins von Müll befreien. Den Abschluss der Woche bildet der Europatag am 9. Mai.

Nachdem viele Aktivitäten in den letzten drei Jahren bedingt durch die Pandemie oft nur online stattfinden konnten, freut Projektkoordinatorin Bolks daher ganz besonders, „dass wir unsere Partnerschulen aus ganz Europa direkt bei uns an der Schule haben und diesen Tag, gerade in unruhigen Zeiten, gemeinsam begehen dürfen.“

(RP)
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