Ratingen Kirche tischt Reformationsmahl auf

Ratingen · „Mahlzeit Dr. Luther“ heißt die Veranstaltung, die am 31. Oktober, das Gotteshaus in einen Speisesaal verwandelt.

 Sie verwandeln am Reformationstag die Kirche in einen Speisesaal: von links: Gert Ulrich Brinkmann, Dirk Oberbanscheidt, Frank Schulte und Dagmar Argow in der evangelischen Stadtkirche.

Sie verwandeln am Reformationstag die Kirche in einen Speisesaal: von links: Gert Ulrich Brinkmann, Dirk Oberbanscheidt, Frank Schulte und Dagmar Argow in der evangelischen Stadtkirche.

Foto: Blazy, Achim (abz)

200 Gäste werden im Gotteshaus Platz finden, 100 von ihnen sind geladen, 100 Plätze werden frei vergeben. Wie gehabt: „Mahlzeit Dr. Luther“ findet bereits zum sechsten Mal statt und soll zu einem festen Bestandteil des Kirchenjahrs in Ratingen werden. Die Veranstaltungsreihe – kurzgefasst ein Gastredner zu einem aktuellen Thema, etwas zu essen, Musik und ein Gottesdienst – kommt bei den Ratingern gut an. Und das, obwohl die Speisen schlicht sind und die Gäste auch noch um Spenden gebeten werden, diesmal für das Flüchtlingskinder-Projekt „Sonntags-Schule“, das auf Sponsoren angewiesen ist.

Das Reformationsmahl ist in Zusammenarbeit zwischen den evangelischen Kirchengemeinden in Ratingen und der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann entstanden. Dagmar Argow von der Diakonie ist Ansprechpartnerin und Organisatorin. „Die Kirche war bisher beim Reformationsmahl immer voll“, sagt Pfarrer Gert Ulrich Brinkmann von der Stadtkirche. Er geht davon aus, dass es wieder so sein wird. „Wir laden immer Lokalprominenz ein aus Rat, Verwaltung und Wirtschaft, Landtags- und Bundestagsabgeordnete, aber auch viele Schüler aus Ratingen. – Das ist keine Renterveranstaltung“, versichert der Seelsorger in Anspielung auf die Uhrzeit, zu der das Mahl stattfindet.

Die Gäste, die am Mittwoch, 31. Oktober von 12 bis 14 Uhr in die Stadtkirche kommen, können sich schon jetzt auf eine Minestrone freuen. Zubereitet wird die italienische Gemüsesuppe wie in den vergangenen Jahren von Pfarrer Frank Schulte, einem begeisterten Hobbykoch, der auch nicht davor zurückschreckt, in ganz großen Töpfen zu rühren. Gut 110 Liter Suppe wird Schulte aufsetzen.

Bereits am Dienstag werden fleißige Helfer die Kirche ausräumen: Es sind junge Erwachsene, die an Beschäftigungsprojekten der Diakonie teilnehmen. „Das Aus- und insbesondere das Einräumen der Kirche ist übrigens eine logistische Herausforderung, da alle Bänke verschieden sind und nur in die Kirche passen, wenn man sie auf eine bestimmte Art und Weise anordnet“, verrät Küster Dirk Oberbanscheidt. Wenn alles gut geht, wird schon am Abend in der Stadtkirche wieder ein Gottesdienst stattfinden.

Tischrednerin ist diesmal Verena Monika Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, und davor die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung. „Verena Bentele ist blind und erfolgreiche Biathletin, die schon an den Paralympics teilgenommen hat“, schwärmt Pfarrer Brinkmann. Ihr Thema ist: „Barmherzigkeit, Fürsorge oder Teilhabe? Inklusion meint Reformation.“ Brinkmann geht davon aus, dass sie auch die Integration von Flüchtlingen thematisieren wird.

Für die musikalische Unterhaltung sorgt die „Formation Erhard Ufermann“. Pfarrer Frank Schulte verspricht „eine Mischung aus Latin, Jazz und Kirchenlieder.“

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