Ratinger Stadtverwaltung Der Homeoffice-Anteil wird ausgebaut

Ratingen · Auch die Stadtverwaltung ist angehalten, Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten zu lassen, wenn das möglich ist. Dafür sollen weitere Endgeräte angeschafft werden. Der Markt jedoch ist ausgedünnt.

 Heimischer Schreibtisch statt Büro: Auch Rathausmitarbeiter arbeiten zunehmend Zuhause.

Heimischer Schreibtisch statt Büro: Auch Rathausmitarbeiter arbeiten zunehmend Zuhause.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Unternehmen sind angehalten, ihre Mitarbeiter wenn nur irgend möglich ins Homeoffice zu schicken, um die Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren. Da macht auch die Ratinger Stadtverwaltung keine Ausnahme.

Wie viel Prozent der Mitarbeiter waren bisher schon im Homeoffice? Ein genauer Prozentsatz ist sehr schwer zu benennen, da nur ein Teil der städtischen Arbeitsplätze überhaupt Homeoffice-fähig ist und die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ausschließlich, sondern tageweise im Homeoffice arbeiten. Von der Ausstattung her können rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (rund die Hälfte derer, deren Aufgaben theoretisch Homeoffice-fähig sind) zumindest zeitweise von zu Hause aus arbeiten.

Werden jetzt noch mehr ins Homeoffice wechseln? Ja. Der Homeoffice-Anteil ist bereits seit Beginn der Pandemie kontinuierlich ausgebaut worden. Nun wird es sicherlich einen weiteren Schub geben. Die Stadtämter sind aufgefordert worden, entsprechend der Verordnung des Bundesarbeitsministeriums alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Homeoffice anzubieten. Dabei steht die Pandemie-Bekämpfung im Mittelpunkt, das heißt, es muss schnell gehen. Dabei wird in dem einen oder anderen Fall auch organisatorische Flexibilität gefragt sein.

Wer muss unbedingt noch vor Ort arbeiten und warum? Die neue Corona-Arbeitsschutzverordnung bezieht sich ja in erster Linie auf Büroarbeitsplätze. Daraus geht schon hervor, dass andere Tätigkeiten grundsätzlich nicht Homeoffice-fähig sind (Erzieherinnen und Erzieher, Hausmeister, Arbeitsbereiche wie Müllabfuhr, Straßenreinigung, Grünpflege, Einsatzbereich Feuerwehr, Ordnungsdienst etc.). Auch Tätigkeiten mit Publikumsverkehr (Bürgerbüro) sind natürlich ausgeschlossen, und schließlich gibt es auch „Schreibtisch“-Tätigkeiten, die zwingend mit speziellen Anwendungen verbunden sind, die nur vor Ort verfügbar sind, etwa im Planungsbereich.

Wie sieht es mit der technischen Ausrüstung der Mitarbeiter aus? Gibt es dort Probleme? Seit Beginn der Pandemie sind bereits mehr als 180 Laptops und weitere Endgeräte angeschafft worden, um ortsunabhängiges Arbeiten in größerem Umfang zu ermöglichen. Weitere Anschaffungen sind vorgesehen. Allerdings wird das angesichts des aktuell sehr angespannten Beschaffungsmarktes nicht so schnell gehen, dass alle Bedarfe sofort abgedeckt werden können. Die technische Ausrüstung wird aber Zug um Zug ausgebaut.

Was machen die Mitarbeiter in geschlossenen Einrichtungen wie Jugendzentren? Die Mitarbeiter in geschlossenen Einrichtungen wie Jugendzentren oder Seniorentreffs haben digitale Angebote geschaffen, um mit ihrer Zielgruppe in Kontakt zu bleiben. Der Seniorenkanal auf Youtube erfreut sich bekanntlich großer Beliebtheit, zudem bedienen die Kolleginnen aus den Seniorentreffs die viel genutzte Corona-Hotline für Senioren. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendzentren haben jede Menge kreative Möglichkeiten geschaffen, um mit ihren Besuchern in Kontakt zu bleiben, von Online-Spielen über Wettbewerbe bis hin zu einer (echten) Essensausgabe auf dem Abenteuerspielplatz. Über Social Media, per E-Mail oder klassisch über das Telefon ist es weiterhin möglich, einfach mal zu quatschen, Ballast abzuwerfen oder Beratungsgespräche zu führen. Dafür sind die Mitarbeiter teilweise sogar im Schichtbetrieb erreichbar.

Online aktiv ist auch das Museum, wo zudem neue Ausstellungen zu planen sind. Und der „To-Go-Ausleihservice“ der Stadtbibliothek wird ausgesprochen gut angenommen.

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