Verkehr Bald fahren mehr Züge der Linie S 6

Ratingen · Das Chaos dauert noch an. Besserung ist 2019 in Sicht. Neue Fahrradboxen in Ost. Grüne fordern mehr Abstellplätze.

 Auf der S6 fahren bis 2023 weiterhin vor allem die Triebwagen der Baureihe ET 422.

Auf der S6 fahren bis 2023 weiterhin vor allem die Triebwagen der Baureihe ET 422.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Bei der S6 deutet sich ein schwacher Hoffnungsschimmer an. Noch „einige Wochen“ werde es dauern, bis unter anderem der Reparaturstau bei den Zügen bewältigt sei, sagte ein Bahnsprecher. Seit geraumer Zeit kommt es auf der Strecke zwischen Essen und Köln immer wieder zu Verspätungen und Ausfällen. Statt der Doppelbahnen fahren oft nur Kurzzüge, die meist proppenvoll sind und beim Ein- und Aussteigen für Verspätungen sorgen. Ab Ende 2019 steigt der Privatbetreiber Keolis in den S-Bahnbetrieb ein, dann stehen mehr Züge zur Verfügung. Gründe für die Probleme seien neben dem Reparaturstau auch Personalprobleme bei den Lokführern und „betriebliche Störungen“. Zugausfälle seien allerdings die Ausnahme.

Keolis übernimmt einige S-Bahnstrecken im VRR-Bereich und entlastet damit den Bahn-Fuhrpark. Auf der S6 fahren aber bis 2023 weiterhin vor allem die Triebwagen der Baureihe ET 422. In dieser Zeit sollen aber genügende Ersatzbahnen zur Verfügung stehen.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 will die Bahn im S-Bahn-Verkehr weitere 48 ET 422-Triebwagen einsetzen und die Flotte um 41 nagelneue Triebzüge vom Typ „Flirt“ ergänzen. Die Züge der Firma Stadtlow in Pankow verfügen laut VRR über Toiletten, Steckdosen und WLAN.

Während die Plätze für Fahrräder in den S6-Zügen äußerst rar bleiben, kann man am Bahnhof Ost seinen Drahtesel bald wieder in abschließbaren Stahlboxen unterstellen. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Insgesamt sollen noch in diesem Jahr 20 Boxen von DeinRadschloss entstehen. Derzeit laufen die Bauarbeiten auf der Südseite – dort, wo auch zuvor schon einige heruntergekommenede Boxen standen. Die neuen Kisten sollen bereits ab Ende des jahres zur Verfügung stehen. Das ergänzt die Abstellanlage der SkF-Radstation auf der anderen Seite (etwa 100 Räder).

Seit April 2018 bieten der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und 14 Kommunen über 30 digital gesteuerte Radabstellanlagen an. Der VRR plant, das System auszubauen. Den Städten winkt ein 90-prozentiger Förderzuschuss. Zum Auf- und Abschließen fordert man via Internet oder App einen Zahlencode an und bezahlt sofort. Das sind die Preise für die Fahrradbox: ein Tag kostet ein Euro, die Woche fünf Euro, der Monat 15 und ein Jahr 90 Euro.

Die Grünen fordern eine bessere Infrastruktur für den Radverkehr: Fahrradabstellanlagen an Bus- und Straßenbahnhaltestellen seien häufig nicht zufriedenstellend oder fehlten ganz. Massiver Handlungsbedarf bestehe an der Straßenbahnhaltestelle Felderhof, ein wichtiger Punkt für Pendler, so Ratsherr Christian Otto.

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