Mehr Schutz für Schulkinder und Fußgänger in Hösel Tempo 30 soll Raser ausbremsen

Hösel · Über zehn Jahre hat die Politik für das Tempolimit gekämpft. Bauprojekt an der Bayernstraße sorgt für Ärger.

 Auf der Bahnhofstraße (B227) zwischen Fernholz und Kreisel in Hösel gilt neuerdings Tempo 30. Die Politik hatte lange dafür gekämpft.

Auf der Bahnhofstraße (B227) zwischen Fernholz und Kreisel in Hösel gilt neuerdings Tempo 30. Die Politik hatte lange dafür gekämpft.

Foto: RP/Joachim Preuß

Nach der Eggerscheidter Straße gilt nun auch auf der Bahnhofstraße teilweise Tempo 30: Zwischen der Einmündung der Straße Fernholz und dem Kreisel sollen die Tempobegrenzung und das auf der gesamten Bahnhofstraße schon länger bestehende Überholverbot  Raser im Bereich der Wilhelm-Busch-Grundschule ausbremsen. Für die lokale Politik, die zuletzt unisono für dieses Tempolimit gekämpft hatte, freute sich besonders Dr. Willm Rolf Meyer, SPD-Ratsherr aus Hösel: Er erinnert sich noch an die ersten Bemühungen aus dem Jahre 2006. Damals hatte die Verwaltung noch ein Tempolimit kategorisch  ausgeschlossen. Doch alle Fraktionen schlossen sich der Forderung an und blieben standhaft.

Zur ablehnenden Begründung hieß es damals nach Verkehrszählungen und Studium des Schulwegerlasses von der Verwaltung unter anderem: Die Ampel in Höhe der Feuerwache reiche aus.  Bürger berichteten dagegen von Rotlichtverstößen. Auch die Polizei hat die Bahnhofstraße, auf der bislang auf der kompletten Länge Tempo 50 gilt, im Auge: Regelmäßig wird geblitzt. Es ist abzusehen, das bald auch die Tempo-Zone kontrolliert wird.

 Auf der Bahnhofstraße gilt im Bereich der Wilhelm-Busch-Grundschule neuerdings Tempo 30.

Auf der Bahnhofstraße gilt im Bereich der Wilhelm-Busch-Grundschule neuerdings Tempo 30.

Foto: RP/Joachim Preuß

Nach Angaben von Meyer hat die Verwaltung einen Weg gefunden, die 30er-Zone auf der dicht befahrnenen Bundesstraße, die auch als Umleitungsstrecke für die A3 gilt, zu begründen: Die Übermittagsbetreuung in der Wilhelm-Busch-Grundschule habe einen Ausgang zur Bahnhofstraße.

Ein Thema der  kommenden Sitzung des Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt ist damit wohl abgehakt. Denn Vorsitzender Alexander von der Groeben (BU) hat mit einem eigenen Tagesordnungspunkt Sachstandberichte zu mehreren bislang vor sich hindümpelnden Projekten im Stadtteil angemahnt. Unter anderem geht es um die Goldkuhle, den Ausbau des Kreisverkehrs und um den Kindergarten Eggerscheidt.

Für einen neuen Bebauungsplan sorgen die Pläne einer Stiftung, die ein Grundstück an der Bayernstraße versilbern will: Für den Bereich Bayernstraße 31/33 liegt ein Bauantrag für einen Neubau dreier Mehrfamilienwohnhäuser mit 17 Wohneinheiten und einer gemeinsamen Tiefgarage vor. Das Vorhaben liegt in keinem Bebauungsplan und ist gemäß § 34 BauGB eigentlich genehmigungsfähig, so die Verwaltung.  Doch die Nachbarn liefen Sturm, sagte Meyer. Inmitten des meist durch Bungalows geprägten Bereiches wolle niemand auf dreigeschossige Fronten schauen.

Fürs Baudezernat ist nach erfolglosen Verhandlungen um einen Kompromiss klar: Eine Genehmigung würde zu einem Präzedenzfall führen. „Die kleinteilige Prägung des Gebietes würde verloren gehen, und die eher schmalen Erschließungsstraßen müssten noch weitere Verkehre aufnehmen. Dies ist städtebaulich nicht gewollt.“ Daher müsse ein Bauleitplanverfahren für den Bereich Bayernstraße/Sachsenstraße/Eickelscheidt eingeleitet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort