Ratingen Ratingen hisst Flagge gegen Atomwaffen

Ratingen · Am morgigen 8. Juli setzt Ratingen ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen: Als Mitgliedsstadt der "Bürgermeister für den Frieden" (Mayors for Peace) wird auf dem Marktplatz die Flagge der Mayors for Peace wehen. Die Organisation fordert mit dem Flaggentag den Verhandlungsbeginn für ein ausnahmsloses Verbot von Atomwaffen. Auch Bürgermeister Klaus Pesch unterstützt diese Ziele: "Nur die Abschaffung aller Atomwaffen bewahrt uns vor der Gefahr, dass sie in einem Konflikt wieder eingesetzt werden."

Die Stadt Ratingen gehört zu den über 6000 "Mayors for Peace"-Städten, die mit der Fahnen-Aktion an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs vom 8. Juli 1996 erinnern. Darin heißt es, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen gegen internationales Recht und gegen Prinzipien des humanitären Völkerrechts verstoßen. Weltweit befinden sich nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI immer noch mehr als 15.000 Atomwaffen im Besitz von neun Ländern: USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Das sind zwar 500 Sprengköpfe weniger als noch in 2014, doch steht der Reduzierung der Waffen eine Modernisierung des vorhandenen Arsenals gegenüber. Das betrifft auch die US-Atombomben, die in Deutschland bei Büchel in der Eifel stationiert sind. Bürgermeister Klaus Pesch: "Es fehlt eine Rechtsnorm, die Atomwaffen verbietet. 70 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki und vor dem Hintergrund aktueller geopolitischer Konflikte ist ein neuer Abrüstungsprozess notwendig."

(RP)
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