Lange Haftstrafen für Täter Beute aus gesprengtem Automaten in Ratingen bleibt verschwunden

Ratingen/Düsseldorf · Im September 2016 wurde in Ratingen-Lintorf ein Geldautomat gesprengt. Vier junge Männer waren schnell gefasst und wurden nun für die Tat verurteilt. Ein Teil der Beute aber ist immer noch verschwunden.

Ratingen-Lintorf: Geldautomat auf der Speestraße gesprengt
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Ratingen-Lintorf: Geldautomat auf der Speestraße gesprengt

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Foto: Blazy, Achim

Das mysteriöse Verschwinden von fast 23.000 Euro rund um einen Polizeieinsatz gegen vier Angeklagte konnte auch das Landgericht nicht aufklären. Nach fünf Prozesstagen wurden die jungen Männer (22 bis 26 Jahre alt) am Montag für das Aufsprengen und Leerräumen eines Bank-Geldautomaten in Lintorf im September vergangenen Jahres in Ratingen verurteilt.

Zwei Haupttäter wurden mit je fünf Jahren Haft belegt, ein dritter Mann mit vier Jahren, zehn Monaten Haft, der jüngste erhielt neun Monate Bewährungsstrafe.

Mehr als 68.000 Euro hatte das Quartett durch das nächtliche Aufsprengen des Geldautomaten erbeutet - so gab die Bank später an. Ein Zeuge hatte die Tätergruppe direkt danach beobachtet, wie sie in eine Garage eindrang, die nahe des Ratinger Allwetterbades liegt. Da jener Zeuge den Alarm wegen der Automatensprengung mitbekommen hatte, wählte er direkt die Nummer der Polizei. Er war sicher, dass während seiner Beobachtung keine weitere Person jene Garage verlassen oder betreten habe - bis zur Ankunft der Polizei. Noch in der Garage wurde das jetzt verurteilte Quartett festgenommen, das erbeutete Geld sichergestellt. Nur ergab eine Zählung später lediglich rund 46.000 Euro. Wo die übrigen 22.440 Euro aus der Beute geblieben sind, bleibt rätselhaft.

Nicolai Mameghani, einer der Verteidiger, erklärte gestern am Rand des Prozesses: "Das Geld ist auf dem Weg von der Garage zur Asservatenkammer verschwunden. Da kann man sich ausrechnen, wer es genommen hat."

Die Staatsanwaltschaft hatte nach Bekanntwerden des Geld-Schwundes direkt Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen. Da aber keine Verdächtigen zu ermitteln gewesen seien, wurde das Verfahren wenig später ergebnislos wieder eingestellt.

(wuk)
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