Ratingen Ratingen erzielt Rekord beim Stadtradeln

Ratingen · Die Welt ist klein? Von wegen: 40.075 Kilometer misst der Äquator. Erst danach ist jemand einmal rum, um diese Welt. Stattliche elfeinhalb Erdumkreisungen haben 2012 Bürger des Kreises Mettmann geschafft.

 Radeln macht Spaß: Ratingen hatte mit insgesamt 114.758 Kilometern den größten Anteil aller Städte an der Gesamtleistung des Kreises.

Radeln macht Spaß: Ratingen hatte mit insgesamt 114.758 Kilometern den größten Anteil aller Städte an der Gesamtleistung des Kreises.

Foto: Achim Blazy

Beim diesjährigen Stadtradeln kamen so viele Kilometer zusammen wie nie zuvor. Und Ratingen hatte mit insgesamt 114.758 Kilometern den größten Anteil aller Städte an der Gesamtleistung des Kreises.

64,9 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) blieben der Atmosphäre dadurch erspart, dass Fahrräder die Autos ersetzten. Das sind mehr als zwei große Sattelschlepper voll, erstrampelt in nur drei Wochen.

Zusammen mit den kreisangehörigen Städten Erkrath, Haan, Heiligenhaus, Hilden, Langenfeld, Monheim am Rhein, Ratingen und Velbert beteiligte sich der Kreis Mettmann zum dritten Mal an der bundesweiten Aktion Stadtradeln. Hinter diesem Begriff steht eine deutschlandweite Kampagne des Klima-Bündnisses, dem weltweit größten kommunalen Netzwerk zum Klimaschutz.

Drei Wochen lang waren alle Bürger aufgefordert, kräftig in die Pedale zu treten und möglichst viele Fahrradkilometer für den Klimaschutz zurückzulegen. Radler aus den genannten Städten beteiligten sich direkt für ihre Stadt und damit gleichzeitig auch für den Kreis Mettmann. Ratingen kurbelte dabei viele Extrameilen herunter - und überholte so Langenfeld (102.960 Kilometer) und Hilden (68.230 Kilometer), die damit auf den Plätzen zwei und drei landeten.

Die extrem gute Platzierung hat Ratingen nahezu ausschließlich seinen Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken. Im Gegensatz zu anderen Kreis-Kommunen beteiligte sich die Ratinger Verwaltung offenbar gar nicht am Stadtradeln.

Aus der Gilde der Kommunalpolitiker kamen 10,3 Kilometer aufs Gesamtkonto - das reichte immerhin für einen dritten Platz - hinter der deutlich rad-aktiveren Politiker-Kaste aus Heiligenhaus und Monheim.

Neben der Freude über das außergewöhnliche gute Abschneiden von Ratingen im Kreisvergleich geht der Blick voraus in das kommende Jahr. Wo kann Ratingen noch deutlich zulegen, um hartnäckige Verfolger abzuwehren? Da richtet sich der Blick zuerst auf den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub, kurz ADFC, der Stadt. Er hat in diesem Jahr als Gruppe die meisten Rad-Kilometer von allen eingespielt: 19.384 Kilometer - was einer CO2-Ersparnis von 2,8 Tonnen entspricht.

Auf diesem herausragenden Erfolg sollte man sich nicht ausruhen, sondern man muss bei Motivation und Mobilisierung noch mal zulegen. Der ADFC Langenfeld folgt mit knapp 19.000 Rad-Kilometern so dicht hinter Ratingen, dass man meint, den kalten Atem im Nacken zu spüren. Das vergleichsweise größte Nachholpotenzial in Ratingen haben die Schulen. Sie können sich ein Beispiel nehmen an der Martin-Luther-King-Gesamtschule, die mit 8342 Kilometern und 1,2 Tonnen CO2 unter allen Schulen des Kreises Mettmann mit weitem Abstand führt.

Danach aber haben sich kaum weitere Lehrer und Schüler in die Liste derer eingetragen, die sich für ein besseres Klima ordentlich abstrampeln wollen.

(RP)
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