Wildes Parken Elterntaxis blockieren Feuerwehrplatz in Ratingen

Ratingen-Hösel · Im Ratinger Stadtteil Hösel soll die Nutzung des Vorplatzes der Löschgruppe besser geregelt werden. Dort wird immer wilder geparkt, oft auch von Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto in die Schule bringen.

 Die Mitglieder der Löschruppe Hösel/Eggerscheidt sollen mehr Stellplätze bekommen. Gleichzeitig soll die Nutzung des Feuerwehrplatzes strikter geregelt werden.

Die Mitglieder der Löschruppe Hösel/Eggerscheidt sollen mehr Stellplätze bekommen. Gleichzeitig soll die Nutzung des Feuerwehrplatzes strikter geregelt werden.

Foto: Achim Blazy

Der Feuerwehrplatz in Hösel liegt derart zentral, dass er von vielen Bürgern in unterschiedlichster Art genutzt wird. Das lief viele Jahre lang konfliktfrei ab. Doch unter anderem bereitet die sogenannte "Begleitmobilität", also Eltern, die meinen, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren zu müssen, erhebliche Probleme. Dazu kommen "wilde" Parker, die sich nicht um die deutlichen Ver- und Gebotsschilder kümmern. Doch der Vorplatz ist Sperrzone: Die Löschgruppe Hösel/Eggerscheidt benötigt ihn dringend bei Einsätzen. Weil das nicht mehr gewährleistet ist, will die Verwaltung nun hart durchgreifen.

Schon im Jahre 2015 wurden die Vorgänge dort diskutiert, jetzt schickt die Verwaltung ihre Vorschläge auf die Reise durch die Gremien. Der Feuerwehrplatz sei als zentraler Platz im Höseler Zentrum Ort verschiedenster Aktivitäten: Er diene der Wilhelm-Busch-Grundschule als Vorplatz, werde als Parkplatz für das benachbarte Stadtteilzentrum mit dem Hösel-Center genutzt und sei nicht zuletzt der Standort der Feuerwehr in Hösel, so die Stadt. Dazu kommen der Ver - und Entsorgungsverkehr und Busverkehre: zum Beispiel die Linienverbindung des Schülerspezialverkehrs nach Eggerscheidt und die Bedarfsverkehre zum Schwimmbad oder Schulausflügen. Hierzu ist vor wenigen Jahren ein Buscap installiert worden, welches den kreuzungsfreien Ein - und Ausstieg der Kinder gewährleisten soll.

Und: "Die Feuerwehr wurde wiederholt durch regelwidrig parkende Fahrzeuge bei Einsätzen behindert und hat das dokumentiert." Zunehmend wird sowohl von der Feuerwehr als auch von der Schulleitung beobachtet, dass der Platz "von der in Wellen auftretenden Begleitmobilität in seiner Funktion lahmgelegt wird". Diese Beobachtung wird von allgemeinen Erkenntnissen der Forschung und des ADAC bestätigt, die abnehmende selbstständige Mobilität von Schülern bei gleichzeitig zunehmenden Verkehrsproblemen vor Schulen feststellen. "Zudem ist hier am Feuerwehrplatz festzustellen, dass Fahrzeugführer Verkehrsregeln missachten: zum Beispiel das Parkverbot außerhalb gekennzeichneter Bereiche in verkehrsberuhigten Bereichen, Haltverbot auf Sperrflächen, etc", so die Stadt.

Einsätze der Feuerwehr werden zum Teil massiv behindert: Einerseits sind die benötigten Fahrgassen für die Einsatzfahrzeuge nicht frei und andererseits finden die zum Gerätehaus eilenden Einsatzkräfte keine legalen Abstellmöglichkeit für ihre Autos. Einsätze seien derzeit somit nicht zu jeder Zeit uneingeschränkt möglich, so die Stadt.

Um die Einsatzfähigkeit der Löschgruppe Hösel/Eggerscheidt dauerhaft sicherzustellen, soll die Fläche neu geordnet werden. Zwei Vorschläge macht das Amt für Stadtplanung, Vermessung und Bauordnung: zum Einen eine Neuregelung der Parksituation, zum Anderen eine Radikalkur, nämlich eine komplette Sperrung des Platzes mithilfe von Pollern. Dann wäre kein Platz mehr für die Elterntaxis.

Die Stadtplaner empfehlen selbst zunächst die gemäßigte Variante. Die sieht unter anderem vor, alle 15 Stellplätze gegenüber der Wache mit einem rigorosen Halteverbotsschild für Normalbürger zu sperren - nur Einsatzkräfte der Feuerwehr dürfen sie nutzen. Sie hätten sonst keine Chance, ihre Einsätze zeitnah zu starten. Zusätzlich zu den bestehen zwölf Stellplätzen sollen drei weitere auf der heutigen Grünfläche geschaffen werden.

Dauerparken soll auf dem gesamten Platz während der Schulzeit strikt verboten werden. Für die Eltern sollen sechs Stellplätze in einer "Kiss & Go-Zone" ausgewiesen werden - mit einer eingeschränkten Parkscheibenregelung, die zwischen 7 und 16 Uhr maximal 15 Minuten erlaubt. Außerhalb dieser Zeiten stehen die sechs Stellplätze frei zur Verfügung.

Die Stadtplaner wollen sich ausdrücklich eine zweite Variante vorbehalten, falls sich Lösung 1 nicht bewähren sollte: Der Platz wird komplett gesperrt. Zwei Schranken regeln den Zugang für die Wehr, die Ver- und Entsorgung der Schule und des Feuerwehrgerätehauses. Vorteile: Dauerhaft stünden 27 Stellplätze für die Löschgruppe zur Verfügung, eine Behinderung durch Falschparker ist ausgeschlossen.

Nachteile: Die Elterntaxis müssen sich andere Haltepunkte suchen, dann ist wieder eine Behinderung der Feuerwehrzufahrt nicht mehr ausgeschlossen. Und: Die Stadt rechnet bei der Variante 2 mit Kosten in Höhe von etwa 50.000 Euro.

Diskussion im Bezirksausschuss

Das Thema Mittwoch, 8. November, 17 Uhr, wird im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt über die Vorlage 323/2015 beraten.

Das Gremium tagt im Seniorentreff, Hölenderweg 51.

(JoPr)
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