Ratingen Die Awo hat das Quartier im Blick

Ratingen · Die Weiße Villa soll Treffpunkt für Mitte werden und setzt dabei auf die Freiwilligenbörse.

 Awo-Leiterin Irena Steinjan (links) setzt auf die Kooperation mit Dorit Schäfer von der Freiwilligenbörse Ratingen, um die Quartiersentwicklung in Mitte voranzutreiben.

Awo-Leiterin Irena Steinjan (links) setzt auf die Kooperation mit Dorit Schäfer von der Freiwilligenbörse Ratingen, um die Quartiersentwicklung in Mitte voranzutreiben.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Als Irena Steinjan im vergangenen Jahr die Arbeiterwohlfahrt in Haan verließ, um Chefin der „Weißen Villa“ in Ratingen zu werden, verließ sie ein funktionierendes reges Netzwerk. Das war offenbar in den vergangenen Jahren in Ratingen Mitte etwas eingeschlafen. Sie will nun die Begegnungsstätte im Quartier Mitte fester verankern. Mit anderen Worten: In alle Aktivitäten soll frischer Wind geblasen werden. Das geht natürlich nicht ohne ehrenamtliche Helfer: In Dorit Schäfer, Vorsitzende der Freiwilligenbörse hat sie eine erfahrene Verbündete gefunden. Beide informierten jetzt über die Pläne in der „Weißen Villa“.

Im vergangenen Jahr wurde außen der Pinsel geschwungen. „Jetzt ist sie wieder weiß“, freut sich Steinjan über die frische Fassade des aus dem Jahre 1899 stammenden Gebäudes. Im Herbst sind die Innenräume an der Reihe. Bis dahin soll auch eine Lösung gefunden werden für die unübersichtliche und enge Ein- und Ausfahrt über die Straßenbahnschienen auf die Straße. Angedacht sei, dass die Zufahrt verbreitert werde, so dass sich zwei Fahrzeuge begegnen können. Auch das Umfeld soll übersichtlicher gestaltet werden.

Man will sich fit machen für mehr Besucher. Die Zahlen sind schon jetzt stattlich, es gibt sogar Anmeldelisten für Veranstaltungen. Doch im Vergleich zum beschaulichen Haan sieht Steinjan in Ratingen durchaus noch große Potenziale, um sich im Quartier zu engagieren.

Dorit Schäfer und ihr etwa 25-köpfiges Team helfen, wo sie können, vermitteln gerne Freiwillige für Kurse, Betreuungen, aber auch konkrete Arbeiten in der „Villa“. So entstaubt ein junger Mann die  Website der Awo. Eine Zukunftsaufgabe. Steinjan hat die Erfahrung gemacht, dass sehr  viele Bürger der Generation 50plus Internet und Soziale Medien wie Facebook zur schnellen Information nutzen. Der Profi-Koch, der am Freitagabend 40 Teilnehmer mit afrikanischer Küche begeisterte, kam auch via Freiwilligenbörse zum Awo-Herd. Weitere Koch-Begeisterte mit Organisationstalent werden übrigens noch gesucht. Ums Publikum müssen sich die Köche nicht sorgen. Derzeit stehen 17 Namen auf der Warteliste. Gerade solche Aktivitäten wie Kochen und Fotografieren sorgten auch für neue Kontakte der Bürger untereinander.

PC-Kurse für Senioren stehen ganz oben auf der Wunschliste in der „Weißen Villa“. Und um die Angebote künftig besser zu kommunizieren will Steinjan eine „Marketinggruppe“ installieren. Sie sollen sich um die Werbung kümmern, Flyer und Plakate entwerfen und bald auch den eigenen Instagram-Kanal betreiben. Über soziale Medien erreiche man sehr viele Leute, weiß Steinjan.

Das alles läuft unter dem Stichwort „Quartiersentwicklung“ und hat mehr im Blick als nur temporäre Kurse oder Freizeitgestaltungen: Über vielfältige Aktivitäten sollen  Zusammenhalt und Vernetzung im Quartier langfristig gestärkt werden. Das versucht man beispielsweise konkret mit Kinderkochkursen: Dabei sollen sich auch Eltern kennenlernen. So wie beim Sommerfest am Samstag, 29. Juni, 12 bis 17 Uhr.

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