Ratingen Jugendrat macht der Politik Dampf

Ratingen · Im Herbst wird ein neuer Jugendrat gewählt. Das Gremium hat viel bewegt und zahlreiche Maßnahmen angeschoben.

 Claus Köster, Maximilian Groth und Pauline Reinfeld (v.l.) vom jetzigen Jugendrat wollen unter anderem den abendlichen ÖPNV in den Stadtteilen stärken. Das Thema wird auch das neue Gremium beschäftigen.

Claus Köster, Maximilian Groth und Pauline Reinfeld (v.l.) vom jetzigen Jugendrat wollen unter anderem den abendlichen ÖPNV in den Stadtteilen stärken. Das Thema wird auch das neue Gremium beschäftigen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Landauf, landab macht die Friday for Future-Bewegung der Politik mächtig Dampf – in Ratingen ist das seit vielen Jahren an der Tagesordnung. Der Jugendrat ist aus der Lokalpolitik nicht mehr wegzudenken. Dank Unterstützung aus dem Jugendamt und eigener, höchst professioneller Öffentlichkeitsarbeit wurden Projekte zeitnah umgesetzt. Alle zwei Jahre wird gewählt, dann ist für die meisten Jugendratsmitglieder Schluss.

Zuvor geht es ab kommender Woche auf Werbetour durch die weiterführenden Schulen: Es werden neue Kandidaten gesucht. Bei einem Redaktionsgespräch berichteten Pauline Reinfeld, Claus Köster und Sprecher Maximilan Groth über die bisherigen Erfolge. Für die Nachfolger gibt es aber auch noch genug zu tun.

Längst profitieren auch Senioren vom Engagement der Jugendlichen: Auch sie werden sich beispielsweise über die neue Beleuchtung im Ostpark freuen, der lange als Angstraum galt. Die Leuchten sollen bald installiert werden: ein recht schneller Erfolg für den Antrag des Jugendrates. Auch die Bemühungen um einen Ausbau der Schulsozialarbeit, die zuletzt eingeschlafen war, tragen bereits Früchte: Seit dem vergangenen Schuljahr sind vermehrt Sozialarbeiter in den Einrichtungen tätig. Aktuelles Projekt: Der Jugendrat will Dampf machen bei der Digitalisierung der Schulen.

Zu einem Erfolgsmodell hat sich das Smart-Café entwickelt: Mitglieder des Jugendrates erklären begeisterten Senioren Smartphones und Tablets. Derweil gehen die Planungen für den Dirtbike-Parcours am Fernholz in Hösel dem Ende entgegen. Gemeinsam mit einem Architekten wurde ein Modell aus Knete  entwickelt. Mit Hacke und Schaufel werden die Dirtbiker ihren Parcours selbst in Schuss halten. Nebenan wird ohnehin für ein Regenrückhaltebecken gebuddelt. Mit dem Aushub, der sonst teuer hätte abtransportiert werden müssen, wird die Strecke modelliert.

Dicke Bretter bohren heißt es dagegen bei den Forderungen des Jugendrates zur Verbesserung des ÖPNV besonders in den Abend- und Nachtstunden. Die jetzige Disco-Linie 1 lässt zum Beispiel Homberg komplett aus. Drei neue Disco-Linien bräuchte man für Ratingen, so Groth. Damit könnte man „tiefer in die Stadtteile“ fahren und auch den Fernbahnhof anbinden. Auch das käme allen zugute, zumal die ÖPNV-Anbindung der Stadtteile teilweise schon ab 22 Uhr zu wünschen übrig lässt.

Wer sich auf der Facebook-Seite des Gremiums (/jugendrat.ratingen), bei Instagram (/jugendrat_ratingen) und auf dem eigenen Youtube-Kanal informiert, staunt über die gekonnte Öffentlichkeitsarbeit. Mit einem professionell gedrehten Video wurde beispielsweise Werbung fürs Ferien-Kicken gemacht. Mit einem Clip über die Arbeit des Jugendrates geht es auch gemeinsam mit Michael Hansmeier vom Jugendamt, Geschäftsführer des Jugendrats, auf Werbetour durch die Schulen.

Dabei erfahren die Schüler dann auch, dass es neben der Altweiberparty  noch viele andere Dinge gibt, die Jugendliche in Ratingen bewegen können.

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