Bau Beim Rathaus-Bau ist kein Ende in Sicht

Ratingen · Der Bauausschuss nahm die Baustelle genau unter die Lupe. Niemand wagt eine Prognose.

 Die Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses besichtigen die Rathaus-Baustelle. Die Presse durfte nicht auf das Gelände, sie wurde ausgesperrt.

Die Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses besichtigen die Rathaus-Baustelle. Die Presse durfte nicht auf das Gelände, sie wurde ausgesperrt.

Foto: RP/Joachim Preuss

Schick sieht es aus, das neue Ratinger Rathaus: Der Kantinenwirt hat die Stühle rausgestellt, die Europaflaggen (inklusive Großbritannien) wehen im Wind, im Klostergarten und drumherum ist alles grün – zumindest in der Animation der Architekten PASD. So hätte es aber bereits sein sollen, denn für Juni 2018 war bei der Grundsteinlegung die Fertigstellung angekündigt worden. Der Einzug war fürs dritte Quartal 2018 geplant.

Daraus wurde bekanntlich nichts, der nächste Übergabe-Termin Ende des Jahres musste verschoben werden, nun will niemand mehr ein verlässliches Vollzugsdatum abgeben. Grund für die Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses, vor der jüngsten Sitzung die seit längerer Zeit wenig lebhafte Baustelle zu besichtigen.

Der Termin war auch auf der öffentlichen Einladung zur Sitzung erwähnt – jedoch wurden die Medien kurzfristig ausgeladen: Der Generalunternehmer Köster Bau hatte offenbar Bedenken. Die Ausschussmitglieder staunten, das hatten sie so noch nicht erlebt.

„Bauen mit Köster. Perfekt. Pünktlich. Persönlich“, lautet die Devise des Generalunternehmers mit Hauptsitz in Osnabrück. Das sieht man in Ratingen mittlerweile anders. Schon der Abriss verzögerte sich, weil noch belastetes Material im Boden gefunden wurde.

Nun stockt der Weiterbau. Beim Rundgang über die Baustelle zeigte der derzeitige Projektleiter die Räume. Zu den Bauverzögerungen gab es von ihm keinen Kommentar, ebensowenig wie bei der Konzernzentrale. Sprecher Björn Plantholt verwies wiederum auf „laufende Gespräche“ mit der Stadt. Einige Räume waren „tabu“: Dort lag schon Teppichboden drin, sagte Ausschussmitglied Stefans Heins (CDU). „Weite Teile des Rathauses könnten schon in wenigen Wochen bezogen werden“, so Heins. Schon jetzt sei zu sehen, „dass wir ein sehr schönes Rathaus bekommen werden, zehnmal besser als das alte“.

Nur im Ratstrakt sei noch einiges zu tun – innen wie außen. Der Trakt zum alten Ratssaal, der erhalten wird, war zuletzt in Angriff genommen worden. Von außen wird zurzeit die Fassade mit Farbe gespritzt. Eine Prognose zur Fertigstellung mochte er nicht abgeben.

Damit hält sich auch Baudezernent Jochen Kral bedeckt: „Der Haupt- und Ostflügel ist vom 1. bis zum 3. Stockwerk fast bezugsfertig. Dort sind nur Kleinigkeiten zu machen.“ Doch Kantine und der Westflügel mit Ratstrakt und Konferenzräumen sind noch Baustellen. Die Heizung laufe wohl, aber der Stand der Haustechnik mit der Lüftung sei unklar. Die aber müsse funktionieren, sonst mache es keinen Sinn, eventuell vorzeitig einzuziehen. Mehr ließ er sich nicht entlocken. Offenbar wird aber drüber nachgedacht. Auch das Thema Gründe für die Bauverzögerung blieb tabu, man sei in „Gesprächen“ mit Köster, sagte Kral. Vor längerer Zeit hatte die CDU mit Blick auf die Weihnachtszeit vorgeschlagen, die Tiefgarage freizugeben. Das erwies sich aber als nicht machbar.

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