Tag des Ehrenamts Das Ehrenamt meistert die Krise

Ratingen · Gleich zu Beginn der Pandemie wurden neue Hilfsangebote ins Leben gerufen. Niemand soll in dieser schwierigen Zeit zurück gelassen werden.

 Allen Helfern gebührt ein großes Dankeschön.

Allen Helfern gebührt ein großes Dankeschön.

Foto: Achim Blazy (abz)

(jün) „Ohne Menschen, die sich freiwillig für andere engagieren, wäre vieles auch bei uns nicht möglich“, sagt Bürgermeister Klaus Konrad Pesch in seinem Grußwort anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamtes am 5. Dezember. Da eine öffentliche Dankesveranstaltung für alle helfenden Hände in diesem Jahr ausfallen muss, hat Pesch als Zeichen des Dankes zusammen mit der Miteinander.Freiwilligenbörse Ratingen eine Banneraktion mit der Aufschrift „Allen helfenden Händen in der Coronakrise sagen wir: Danke“ gestartet.

Wie vielfältig und engagiert das Ehrenamt in der Stadt ist, zeigt sich vor allem in der Coronakrise. Gleich zu Beginn der Pandemie wurden die ersten Hilfeangebote konzipiert, die sich vorranging an die Risikogruppe der älteren Generation richteten. Das Deutsche Rote Kreuz Ratingen stellte bereits am 28. Februar eine „DRK-Info: Links zum Coronavirus COVID-19“ zusammen. Obwohl es mittlerweile sehr viele Informationen zu diesem Thema im Netz und in der Presse gibt, wurde am 15. Oktober die fünfte Fassung herausgegeben. Mitte März wurde das Corona-Telefon der Stadt Ratingen mit der Rufnummer 550-5085 eingerichtet. Dieses wird durch die Leiterinnen der städtischen Begegnungsstätten betreut. Um einen konzentrierten Überblick über die Hilfsangebote in Ratingen zu bekommen, stellte die Miteinander.Freiwilligenbörse Ratingen im März die erste Übersicht „Ratingen hilft – Hilfsangebote in Zeiten der Coronakrise“ zusammen. Mittlerweile sind zehn aktuelle Übersichten erschienen.

Auch wurde es erforderlich, Personen, die sich selbst nicht versorgen konnten und auch keine nachbarschaftliche Hilfen in Anspruch nehmen konnten, mit Lebensmitteln und Speisen zu versorgen. Diese Versorgung wurde durch Mitarbeiter des SkF und der Möbelkammer organisiert. Die Essen wurden vom Europäischen Hof und dem italienischen Restaurant „L’olivio“ gespendet. Bei der „Tütenaktion“ waren insgesamt 92 Privathaushalte gemeldet, die regelmäßig Lebensmitteltüten erhielten. Im Schnitt wurden wöchentlich 60 Haushalte mit Tüten beliefert. Außerdem erhielt die Wohnungslosenhilfe wöchentlich 50 Tüten für die Verteilung in den städtischen Obdächern.

In den Zeiten des Lockdown und der damit verbundenen Kontaktbeschränkungen besonders für ältere und alte Menschen bekam das Thema Kommunikation immer mehr Bedeutung. Es galt, neue Formate zu kreieren, um in Kontakt zu bleiben. Als erstes Angebot im neuen Format gab es die Ratinger Online-Vorlesestunde mit vertrauten Ratinger Stimmen. Initiatorin ist Meike Paprotta-Kübler, die diese mittlerweile über 50 Vorlesestunden zusammen mit ihrem Ehemann Frank Kübler managt. Zu sehen unter: www.online-vorlesestunde.de Eine traditionelle Art der Kommunikation wählte der Ratinger Lotsenpunkt, ein Gemeinschaftsprojekt des SkF e.V. Ratingen, des Caritasverbands im Kreis Mettmann und der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Ratingen. Der erste „Mutmach-Brief“ erschien im April und wird größtenteils per Post verschickt. Bis heute sind vierzehn dieser Briefe, die in Zusammenarbeit mit der Awo-Begegnungsstätte „Weiße Villa“ erstellt werden, im Umlauf. Der Verteiler umfasst über 500 Empfänger (20 per Brief und 500 per E-Mail). 

Da auch die städtischen Begegnungsstätten während der kontaktarmen Zeiten geschlossen hatten und haben, wurde durch das Team der Leiterinnen auch hier ein neues Format entwickelt. Es entstand der „Digitale Treff“, der am 23. April erstmals ausgestrahlt wurde. Mittlerweile sind 61 Filme unter www.senioren-ratingen.de zu den verschiedensten Thema zu sehen.

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