Neue Idee für die Zukunft des Freizeitparks Blauer See CDU will Waldkindergarten am Blauen See

Ratingen · Aus der Politik kommt ein Vorschlag für die Zukunft des Freizeitparks Blauer See. Die Idee eines Kindergartens ist aber alt und wurde schon einmal abgelehnt. Besucher wollen die Kinderbespaßung behalten.

Die Diskussion um die Zukunft des Freizeitparks Blauer See geht weiter - ebenso wie die Unterschriftensammlung zum Erhalt der „Erlebniswelt“ von Pächter Alexander Heinz. Einhellige Meinung der Besucher: Der Kinderbespaßung muss bleiben. Doch auf den Entwürfen der Stadt ist anstelle der „Erlebniswelt“ nur ein Spielplatz eingezeichnet.  Gegenüber soll ein Umweltbildungszentrum (UBZ) geschaffen werden - obwohl es im näheren Umkreis gleich mehrere davon gibt. Nun schlägt die CDU-Fraktion zusätzlich einen Waldkindergarten vor.

Die Idee kommt Heinz doch sehr bekannt vor: Das habe er bereits vor sechs Jahren vorgeschlagen. Die Stadt habe abgewunken. Das sei unnötig, außerdem gebe es Sicherheitsbedenken, erinnert sich Heinz an die Ablehnungsbegründung.  Nun also heißt es in dem CDU-Antrag wörtlich: „Kinder erleben zu viel Reizüberflutung, zu wenig Stille und leiden unter mangelnder Bewegung.“ Daher solle die Verwaltung die Voraussetzungen für einen Waldkinderkindergarten am Blauen See prüfen.

Ewald Vielhaus, CDU-Fraktionsvorsitzender: „Viele Kinder haben keine Gelegenheit, Natur zu erleben und zu erfahren. Das ganzheitliche elementare Lernen in der Natur und im Wald für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung der Kinder sehr förderlich.“

Ein Waldkindergarten unterstütze  Kinder in ihrer „emotionalen Stabilität und ihren sozialen Kompetenzen“. Kinder entwickelten außerdem eine hohe Sensibilität für Natur, Pflanzen und Tiere. „Auch Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten profitieren von dem pädagogischen Konzept des Waldkindergartens“, so Vielhaus weiter.

Auf dem Gelände des Blauen See böte sich die Einrichtung eines Waldkindergartens in Kombination mit dem Umweltbildungszentrum besonders an. „Denn gerade diese Kombination bietet eine Reihe von Synergieeffekten und ist im gesamtstädtischen Kontext ein Angebot, das sicherlich sehr gut nachgefragt wird.“

Um eine Betriebserlaubnis für einen Waldkindergarten zu erhalten, müsse bei der Planung auch an einen Aufenthaltsraum und eine Sanitäreinrichtung gedacht werden. Das pädagogische Konzept müsste mit dem potenziellen Kindergartenträger und Fachleuten abgestimmt werden.

Im weiten Umkreis gibt es kaum jemanden, der nicht als Kind im Freizeitpark herumtobte. Auch als Eltern und Großeltern kommen sie mit dem Nachwuchs wieder. Die Reaktionen in den Netzwerken wie Facebook sind eindeutig: Für akademisch-pädagogische Kinderbildung kann sich kaum jemand erwärmen, der Blaue See bedeutet für viele, mit den Kleinen einfach nur Spaß zu haben. Vor Ort und in der Innenstadt liegen Unterschriftenlisten zum Erhalt der Kinderbelustigung aus: Etwa 2.000, so schätzt Heinz, hätten sich eingetragen. Die Nachfrage scheint also vorhanden zu sein.

Derweil neigt sich die diesjährige Theatersaison auf der Naturbühne am Blauen See dem Ende zu: Pippi Langstrumpfs turbulenter Geburtstag wird am Mittwoch, 3. Oktober 2018, beendet. „Diese Vorstellung ist bereits komplett ausverkauft“, so Tanja Bockelkamp von Theater Concept. Vorstellungen gibt es am Samstag, 29. September, und Sonntag, 30. September. Einlass jeweils um 14:30 Uhr, Beginn um 15:30 Uhr. Dauer: etwa zwei Stunden (inklusive Pause).

Infos und Karten unter www.theaterconcept.de.

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