An(ge)dacht Streng vertraulich!

Ratingen · In dieser Woche treffen sich in Dortmund viele Menschen zum Kirchentag.

 Susanne Hasselhoff, Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Lintorf-Angermund.

Susanne Hasselhoff, Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Lintorf-Angermund.

Foto: RP/RP-Archiv

Streng vertraulich! steht manchmal über Emails. Früher war es auf Briefe gestempelt. So ein Briefgeheimnis zu wahren, war noch recht selbstverständlich, eine Email weiterzuleiten ist so einfach, dass die Worte „Vertraulichkeit und Emails“ kaum zusammenpassen. Wem kann ich was schicken? Wem kann ich vertrauen? Und wem kann ich mich mit meinem Vertrauen ausliefern, ohne Sorgen haben zu müssen, dass mein Vertrauen missbraucht wird? Wenn ein Austausch über vertrauliche Dinge stattfinden soll, sind das die Fragen, die einem durch den Kopf gehen – nicht erst seit der DSGV vom letzten Jahr.

In dieser Woche treffen sich in Dortmund viele Menschen zum Kirchentag. Viele Ratinger sind dorthin unterwegs, alleine oder in Gruppen. Entdecken, was Spaß macht, entdecken, was verbindet und entdecken, worauf man sich verlassen kann. Über dem Kirchentag steht ein Motto: „Was für ein Vertrauen!“ (2. Könige 18,19) Vor langer Zeit haben die Gegner eines Königs das zu eben jenem König gesagt, der in aller Verzweiflung und aller Not seines Volkes nicht auf seinen Glauben an den lebendigen Gott Israels verzichten wollte. Alles andere hielt er einfach für falsch.

Damit wandte er sich gegen seine Familie und wusste auch, dass er damit bei vielen aus seinem Volk nicht gut gelitten war. Aber er blieb bei seinem Vertrauen.

Und es gab Menschen, die zu ihm hielten, die ihn nicht enttäuschten. Und vor allem Gott enttäuschte ihn nicht. Ein Prophet, Jesaja, stellt sich an seine Seite und spricht ihm neuen Mut zu. Das Wort Gottes – direkt an ihn. Es lässt ihn aufhorchen und aufblühen. Wer sich auf Gott verlässt, ist nicht verlassen.

Es tut so unfassbar gut, wenn Vertrauen nicht enttäuscht, sondern in einer schwierigen Situation belohnt wird. Wer Menschen an seiner Seite weiß, denen er blind vertrauen kann, der ist gesegnet.

Und vielleicht lohnt es sich ab und zu, denen, denen man vertraut zu danken, dass bei ihnen, das Anvertraute auch vertraulich bleibt. Und sicher lohnt es sich, sich ab und zu auf eine Entdeckungsreise zu machen zu diesem Gott, der uns als Menschen dieses Leben anvertraut hat.

Denn egal, ob in Dortmund oder in Ratingen, Gott ist da - worauf du dich verlassen kannst.

Susanne Hasselhoff
Evangelische Kirchengemeinde Lintorf-Angermund

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