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Ratingen Rathaus: Alte Software wird jetzt ausgemistet

Ratingen · Die Umstellung der XP-Rechner auf ein neues Betriebssystem dauert noch bis zum Sommer. "Sensible Bereiche" sollen nicht betroffen sein.

In der Stadverwaltung haben die IT-Techniker derzeit eine Menge zu tun: Sämtliche Rechner, die immer noch mit dem ausgedienten Windows-XP-Betriebssystem laufen, müssen auf die Nachfolge-Software umgestellt werden. Weil Windows bekanntlich den Service für XP eingestellt hat und damit auch keine Sicherheitsupdates gemacht werden, drohen nach Ansicht von Experten Datenlecks. Insgesamt etwa 40 Prozent der Verwaltungsrechner seien noch mit XP ausgestattet, erfuhren die Ratsmitglieder in der jüngsten Sitzung.

Hermann Pöhling, grüner Ratsherr aus Homberg, ist an dem Thema schon seit längerer Zeit dran. Er hatte eine entsprechende Anfrage gestellt. "Details wurden nicht mitgeteilt, weil es sich um eine öffentliche Sitzung handelte", so Pöhling. Er wollte wissen: "Hat die Verwaltung noch Windows XP im praktischen Einsatz, wenn ja wie viele Lizenzen, in welchen Bereichen und warum?" Bekanntlich habe Microsoft die Wartung für XP mittlerweile eingestellt. Das war seit Langem bekannt. Mit Beschluss vom 2. Juli 2013 hat der Haupt- und Finanzausschuss (HaFa) die Mittel für die nötigen Lizenzen freigegeben. Pöhling: "Es kommt naturgemäß darauf an, nicht nur die Rechte für Windows 7 als aktuellere Version des Betriebssystems zu erwerben, sondern die notwendigen Installationen auch tatsächlich durchzuführen." Immerhin wurden im Juli 100 000 Euro für die Umstellung freigegeben.

Nach Angaben von Peter Ueberdick, Chef des Bürgermeisterbüros, läuft die Umstellung auf das Betriebssystem Windows 7 seit einem Jahr. "Parallel dazu werden auch die Mitarbeiter geschult", sagte Ueberdick.

Seit 8. April unterstützt Microsoft die Systeme XP und Office 2003 nicht mehr. Es gibt nach Angaben von Microsoft "keine Sicherheitsupdates, Hotfixes, kostenlosen oder bezahlten Support sowie technische Ressourcen" mehr. Wer weiter Windows XP und Office 2003 nutze, riskiere wie Sicherheitslücken und Softwareprobleme. Eigentlich, so Ueberdick sollte die Umstellung bereits zum Ende des Jahres erfolgt sein. Doch der Umzug sowie die Umstellung der Telefonanlage habe das verzögert. Nun hoffe man, bis spätestens bis zu den Sommerferien die restlichen Rechner mit dem neuen System ausgestattet zu haben.

Im öffentlichen Teil der Ratssitzung habe er bewusst nicht jene Bereiche genant, in denen XP noch im Einsatz sei. Es gehe quer durch alle Abteilungen. Nur soviel stehe aber fest: "In sensiblen Bereichen ist XP nicht mehr im Einsatz." Das Netzwerk der Stadt sei bestens abgesichert. Es gebe ständig Versuche von Hackern, in das Netzwerk einzudringen. Bislang sei das aber niemandem gelungen, es sei kein Schaden bekannt.

Vor fast 13 Jahren wurde XP weltweit eingeführt. "Laut einer im Oktober 2013 von Microsoft beauftragten Studie sind Windows XP-Rechner sechsmal anfälliger für Malware und Schadsoftware als die neuestens Windows 8.1-PC", heißt es auf der Microsoft-Homepage.

Die Stadt steige aber auf Windows 7 um, sagte Überdick. Man nehme immer eine wirklich stabile Version eines Betriebssystems, das sich bereits einige Jahre lang bewährt habe und frei von Macken sei.

(RP)
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