Breitscheid Rat gibt grünes Licht für den Kreisverkehr

Breitscheid · Nach vielen Jahren haben sich Stadt und Kreis durchgerungen, den Bau des Kreisels vor Real selbst zu stemmen.

Gute Nachricht nicht nur für die Anwohner: Der Rat hat grünes Licht gegeben für den Bau eines Kreisverkehrs vor dem Real-Supermarkt. Weil dort neben der Stadt auch Kreis und Land zuständig sind, waren bislang alle Bemühungen in diese Richtung im Behördendschungel abgewürgt worden.

Nun will die Stadtverwaltung das Projekt selbst stemmen: Immerhin gibt es Geld von Kreis, Land und dem Eigentümer des großen Gewerbegebietes mit mehreren Märkten. Jörg Maaßhoff, CDU-Ratsherr aus Breitscheid, ist optimistisch und rechnet bereits mit einem Baubeginn im kommenden Jahr.

Die äußerst stark befahrene Kreuzung Kahlenbergsweg/An der Hoffnung ist seit vielen Jahren ein gefährliches Ärgernis: Die Uralt-Ampel ist ständig defekt. Folge: Lange Staus vom und zum Einkaufszentrum. Neben Real gibt es dort noch einen Toom-Baumarkt und ein großes Schuhhaus. Das Zentrum zieht neben Ratingern auch viele Kunden aus dem nahen Kettwig an.

Im weiteren Verlauf der Kreisstraße Kahlenbergsweg/Lintorfer Weg ist es in der Vergangenheit zu teils schweren und sogar tödlichen Unfällen gekommen. Die dort gefahrenen Geschwindigkeiten machen zusammen mit dem hohen Verkehrsaufkommen ein Überqueren der Kreuzung bei Ampel-Ausfall stets zu einer spannenden Sache.

Auch die direkten Anwohner sorgen sich seit Langem um die eigene Sicherheit und vor allem um die ihrer Kinder, die die Kreisstraße überqueren müssen, um den Bus zu erreichen. Die nächtlichen Ruhestörungen durch den Anlieferverkehr, der bereist in den frühen Morgenstunden beginnt, wird der neue Kreisverkehr kaum beseitigen. Doch der Verkehrsfluss wird immerhin aufrecht gehalten — das ist doch schon mal etwas.

Die Pläne für den neuen Kreisel, um den so lange gekämpft wurde, sind bereits weit gediehen. Dieser Kreisel werde nicht rund, sondern oval, so Maaßhoff. Um den Verkehr zum Einkaufszentrum aufnehmen zu können, bekomme er so eine Art "Bypass": also eine eigene Abbiegespur aus Richtung Lintorf.

"Wir sind einen Riesenschritt weiter", freute sich Maaßhoff. Die Kosten würden zwischen den Beteiligten in etwa gedrittelt. Denn auch der Eigentümer des Zentrums habe ein Interesse daran, dass seine Mieter gut zu erreichen seien, sagte er. Auch im Kreishaushalt sei das Vorhaben bereits mit einem Sperrvermerk etatisiert.

Für Landesbetrieb Straßen NRW komme hinzu, dass man nicht die Schrottampel erneuern müsse: Die koste etwa 70 000 Euro. Insgesamt sei mit Kosten in Höhe von 720 000 Euro zu rechnen. Davon entfielen auf die Planungskosten 78 000 Euro. Die Stadt, so Maaßhoff weiter, werde als Maßnahmenträger auftreten und den Bau federführend begleiten.

Der Eigenanteil an den Gesamtkosten bleibe "überschaubar". "Die Finanzmittel bleiben freilich so lange gesperrt, bis mit den Beteiligten entsprechende Kostenerstattungsvereinbarungen geschlossen werden", so Maaßhoff. Denn die Verträge seien noch nicht unterschrieben.

(RP/rl/ila)
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