Lintorf Radeln auf ehemaliger Bahnstrecke

Lintorf · Eine ehemalige Trasse quer durch Lintorf soll zum Radweg umgebaut werden. Bestehende Wege gammeln vor sich hin.

 Dieses alte Industriegleis verbindet die Rehhecke mit der Duisburger Straße: Die Stadt will dort einen Fuß- und Radweg schaffen. Doch zuvor müssen die Eigentumsrechte geklärt werden.

Dieses alte Industriegleis verbindet die Rehhecke mit der Duisburger Straße: Die Stadt will dort einen Fuß- und Radweg schaffen. Doch zuvor müssen die Eigentumsrechte geklärt werden.

Foto: Achim Blazy

Andere Städte wie Heiligenhaus haben es vorgemacht, Ratingen macht es nach: Auf einer ehemaligen Bahnstrecke quer durch Lintorf soll ein Rad- und Fußweg entstehen. Er wird die Rehhecke mit der Duisburger Straße verbinden. Die Stadt will damit ihrer verliehenen Auszeichnung "Fahrradfreundlichen Stadt" gerecht werden. Doch bis zur Umsetzung gilt es noch eine wichtige Hürde zu nehmen: Der Besitzer will offenbar nicht verkaufen. Nun will sich die Stadt das Vorkaufsrecht sichern.

Die Pläne, auf dem schon längst nicht mehr genutzten Industriegleis einen Radweg zu schaffen, sind nicht neu. Schon 2009 hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt die Verwaltung beauftragt, in einer Vorlage darzustellen, "wie das nicht mehr genutzte Industriebahngleis, das sich von der Westbahn aus quer durch Lintorf bis zur Rehhecke zieht, in einen öffentlichen Fuß- und Radweg umgewandelt werden kann". In der Vorlagen-Nr. 153/2012 legte die Verwaltung dar, dass sie seit längerer Zeit alle Anstrengungen unternehme, die für den Fuß- und Radwegeausbau benötigten Flächen zu erwerben. "Bislang konnte jedoch kein Vollzug gemeldet werden, da der Eigentümer nicht verkaufsbereit ist", so die Stadt. Doch nun eilt es: "Der Stadt liegen nunmehr Informationen vor, nach denen es Bestrebungen gibt, einzelne Teilflächen einer anderen Nutzung zuzuführen, die mit der zuvor beschriebenen städtebaulichen Maßnahme nicht in Übereinstimmung zu bringen ist", heißt es in der neuesten Vorlage zu diesem Thema. Daher wolle man sich das Vorkaufsrecht sichern: "Die Vorkaufsrechtssatzung bietet eine Möglichkeit zur Durchsetzung der zuvor formulierten städtebaulichen Zielsetzung. Sie erlaubt ein frühzeitiges Eingreifen in Grundstücksverkäufe, um, falls erforderlich, entgegen steuern zu können oder gegebenenfalls einen Ankauf der Fläche zu tätigen."

Der geplante Ausbau trage dem vom Verkehrsminister Michael Groschek im November verliehenen Prädikat "fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt in Nordrhein-Westfalen" Rechnung. Die Auszeichnung war Voraussetzung für die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS), die zeitgleich durch den Minister, den Vorstand der AGFS und Ratingens Bürgermeister Harald Birkenkamp besiegelt worden war.

Der geplante Fuß- und Radweg ist Bestandteil einer zentralen Ost-West-Verbindung, die autounabhängig die Duisburger Straße mit der Straße Rehhecke verbindet. Mit dem Erwerb der benötigten Flächen erfolgt der Lückenschluss mit dem bereits bestehenden westlich der Duisburger Straße vorhandenen Fuß- und Radweg entlang der Bahnstrecke Düsseldorf - Duisburg und der an der Straße Rehhecke vorhandenen Anlage. Derweil häufen sich Klagen über nicht befahrbare Radwege im Stadtgebiet. So fordert die CDU aktuell eine Verbesserung des Zustandes von Radwegen entlang der L 139 und der L 239 in Lintorf. "In den vergangenen Tagen sind wir vermehrt auf den schlechten Zustand der Radwege entlang der L 139/Kalkumer Straße in Lintorf sowie der L 239/Blyth-Valley-Ring zwischen Lintorf und Ratingen-Mitte angesprochen und um Abhilfe ersucht worden", so Anke Stuckmann-Scholl, Ratskandidatin der CDU für den Lintorfer Süden, sowie der Lintorfer Ratsherr Patrick Anders (CDU). Sie haben sich an den Bürgermeister gewandt.

Danach soll die Verwaltung kurzfristig den Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) unter Verweis auf die Dringlichkeit um eine rasche Ausbesserung der Beschädigungen ersuchen oder diese gegebenenfalls selbst durchführen. "An beiden Radwegen finden sich - neben Rückständen von Grünschnitt und teilweise in den Radweg hineinragendem Geäst - auch und vor allem Beschädigungen, die überwiegend wohl auf darunter liegende Wurzeln zurückzuführen sind. Insbesondere an dem Radweg entlang der L 139 (Kalkumer Straße) stellen die aus diesem Umstand resultierenden und vor allem in den Abendstunden schlecht erkennbaren Bodenwellen aus unserer Sicht eine Gefahr für die Sicherheit der Radfahrer dar. Vor diesem Hintergrund erscheint uns die kurzfristige Verbesserung des Zustandes der Radwege dringend erforderlich", so Anke Stuckmann-Scholl.

(RP)
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