Heiligenhaus Projekt: Sprache als Schlüssel zum Erfolg

Düsseldorf · Gute Stimmung herrschte bei den 15 Mädchen und Jungen zwischen sieben und zehn Jahren. Dabei stand doch deutsche Grammatik auf dem Plan von Lehrerin Mimouna Salki.

Die Kinder waren ganz bei der Sache — und stolz darauf, gelobt zu werden. Seit April werden 15 Heiligenhauser Erst- und Zweitklässler marokkanischer und tunesischer Abstammung gefördert. Ihre Fortschritte sind enorm. Möglich macht dies eine Kooperation zwischen der Volkshochschule, dem Stadtmarketing und dem marokkanischen Moscheeverein.

Der freundliche Empfang in der kleinen Moschee in der Gohrstraße zeugte von Offenheit und von der Bereitschaft der Mitglieder, die Sprachprobleme gemeinsam zu bewältigen. Lehrerin Mimouna Salki ist in Deutschland aufgewachsen, hat Betriebswirtschaft studiert und im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung türkischen und marokkanischen Belegschaftsmitgliedern in bergischen Unternehmen Deutschunterricht erteilt. Das tut sie nun wieder — im Auftrag der VHS Heiligenhaus.

Es sei selbst für begabte Grundschüler schwierig, so Béatrice Delassalle (VHS), Perspektiven zu entwickeln, wenn sie die deutsche Sprache nicht beherrschten. So bemühte sich der Arbeitskreis "Interkulturelle Kompetenz" des Stadtmarketings unter Federführung von Rolf Watty in einem ersten Schritt um ein Kooperationsprojekt mit der marokkanischen Moschee. Etwa 70 bis 80 marokkanische und tunesische Familien leben in Heiligenhaus. Das Projekt erwies sich als sehr erfolgreich.

Die Kosten tragen zu zwei Dritteln das Stadtmarketing aus einem Spendentopf und zu einem Drittel der Moscheeverein. Inzwischen sind auch die Mütter der Kinder schon an Deutschkursen interessiert — und loten entsprechende Möglichkeiten aus.

(RP)
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