Heiligenhaus Projekt Hauptstraße ist auf der Zielgeraden

Heiligenhaus · Ersatzhaltestellen für Busse haben ausgedient, der neue Kreisel am Kirchplatz soll Ende Februar fertig sein.

 Der Kreisverkehr am Kirchplatz ist noch nicht für Autos befahrbar. Aber Busse können von der Hauptstraße aus wieder nach rechts abbiegen.

Der Kreisverkehr am Kirchplatz ist noch nicht für Autos befahrbar. Aber Busse können von der Hauptstraße aus wieder nach rechts abbiegen.

Foto: A. Blazy

Das Ende kommt in Sicht: In diesem Jahr soll das Projekt "Umbau Hauptstraße" abgeschlossen werden. Es fehlt noch der Abschnitt zwischen Kirchplatz und Kurze Straße. Inzwischen sind die Arbeiten so weit gediehen, dass die Busse wieder ihre gewohnten Routen nehmen können.

"Das heißt: Vor allem für die Westfalenstraße ist eine deutliche Entzerrung spürbar", sagt Tiefbauchef Michael Krahl. Die gewohnten Haltestellen "Alte Post" und "Rathaus" sind wieder nutzbar. Die Ersatzhaltestelle hinter dem Rathaus auf der Westfalenstraße hatte über längere Zeit täglich Staus mit sich gebracht. Auch die Ersatzhaltestelle am Friedhof, Ecke Kettwiger Straße und Rheinlandstraße, ist aufgelöst. Die gelben Fahrbahnmarkierung, die das zwischenzeitliche Nadelöhr kennzeichneten, sind entfernt.

Zusätzlich nimmt der neue Kreisverkehr Kirchplatz/Kettwiger Straße/Hauptstraße Gestalt an. Von der Hauptstraße aus können Busse am Kirchplatz schon wieder rechts abbiegen, für Autos ist der künftige Verkehrsknotenpunkt noch gesperrt. Wer stadtauswärts Richtung Höseler Platz auf der Hauptstraße unterwegs ist, muss sich spätestens ab Ladestraße beim Rechtsabbiegen etwas durchquälen. Oder schon vorher auf die Westfalenstraße abbiegen.

Sackgassenschilder an der Alten Kirche weisen auf den letzten Hauptstraßen-Bauabschnitt hin. Und einstweilen wirkt der Kirchplatz - bei trübstem Winterwetter morgens beinahe leergefegt - wie ein vergitterter Käfig. Aber das sind nur noch Durchgangsstadien für das größte Straßenbauprojekt der vergangenen Jahre.

Unumstritten ist es bis jetzt nicht. Schon vor Jahren machten Einzelhändler wie Ralf Mühlsiepen ein dickes Fragezeichen hinter die aus ihrer Sicht zu groß geratene Planung (unsere Redaktion berichtete). "Es ist sicher nicht so, dass ein Geschäft wegen einer Dauerbaustelle automatisch schließen muss. Aber es kann schon so sein, wenn andere Schwierigkeiten hinzukommen", sagt Mühlsiepen jetzt, da das Ende der Baustelle zeitlich in Sicht kommt. Das Problem sei auch nicht die einzelne Baustelle, sondern viele Baustellen nach- und nebeneinander in der Stadt. Sein Spielwarengeschäft betreibt er weiter. "Nicht schön, aber zweckmäßig" findet er den ausgebauten Teil der einstigen Hauptdurchgangsstraße. "Nur sind auf diesem Prachtboulevard irgendwie zu wenige Menschen unterwegs", wie er süffisant anmerkt. Ziele der Planer: Die Hauptstraße, die über viele Jahrzehnte lang als Bundesstraße unter der enormen Verkehrsbelastung der zweispurigen Verkehrsführung mitten durch die zentrale Innenstadt gelitten hat, wird ab 2018 komplett verkehrsberuhigt geführt sein. Sowohl Einzelhandel als auch Anlieger sollen von der neuen Aufenthaltsqualität der City und der erzielten Barrierefreiheit der Straße profitieren können. Mühlsiepen mag bis heute nicht recht daran glauben, dass die erwünschten Effekte auch eintreten werden. "Es gibt jetzt viel mehr öffentlichen Raum. Den muss man auch mit Leben füllen" sagt er. Ein sehr schöner Ansatz hierzu sei allerdings geschafft: Der Feierabendmarkt einmal monatlich am Donnerstag sei eine gute Sache.

(RP)
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