Ratingen Prinzessin Ewa I. hat heute Geburtstag

Ratingen · Vor allen weiteren Terminen als närrische Regentin feiert Ewa Adena heute noch in Zivil.

Wenn man Ewa I., der neuen Karnevalsprinzessin, aufmerksam lauscht, dann weiß man: Die Adenas sind eine Bilderbuchfamilie: drei sportliche und lernfreudige Kinder mit reichlich guter Laune, ein erfolgreicher, fleißiger und liebenswürdiger Ehemann mit reichlich guter Laune und eine Mutter, die mit Stöckelschuhen durch Berufs- und Familienleben schreitet, natürlich auch mit guter Laune, und die alles problemfrei gewuppt bekommt.

Was hätten die Granden des Ratinger Karnevals Besseres finden können als ein Herrscherpaar, bei dem so viel Frohsinn schon privat zusammen kommt? Am vorletzten Tag des alten Jahres, also heute, feiert die Prinzessin erst mal ihren 41. Geburtstag. Und in der kommenden Woche geht es (nach dem Auftakt in diesem Jahr) los in eine flotte Session. Ewa und Roland, jeweils die ersten Träger dieses Namens bei den Ratinger Spitzenjecken, scharren schon mit den Schuhen, beziehungsweise mit den Pumps.

Die Prinzessin zeichnet sich gewiss durch Konsequenz und Pflichtbewusstsein aus. Sie ist als Selbstständige im ehelichen Abschleppunternehmen gewohnt, lange zu arbeiten und auch zu Zeiten, in denen andere Werktätige schon auf dem Sofa oder in der Muckibude sind.

Sie hat Durchhalten und die dazugehörige Grundeinstellung allerdings auch von Kindesbeinen an gelernt, kam sie doch als Elfjährige mit Eltern und Geschwistern aus Warschau nach Wuppertal, besuchte das Gymnasium, machte das Abitur und absolvierte eine Lehre als Industriekauffrau. Was auch heute noch überaus hilfreich ist. Seit dem Jahr 2000 ist sie in Ratingen, seit 2002 arbeitet sie an der Homberger Straße.

Witzigerweise signalisiert das diesjährige Motto etwas ganz anderes als das, was Adenas machen: "Mer häwe nit af, mer bliewe om Bode!" - während die Abschlepper ja nun etwas ganz anderes machen, um erfolgreich zu sein. Auf den Autobahnen ringsum heben sie tagtäglich die Wagen, die vom rechten Weg abgekommen sind, eher vom Untergrund hoch als dass sie die Wracks liegen lassen.

Auch der Orden der Tollitäten zeigt den inniglichen Bezug zur Firma, platziert nämlich in silber-güldenem Kranz ringsum und vor Kirche, Stadttürmen und Suitbertus-Stuben einen frisch-gelben Abschleppwagen, der das Stadtwappen am Haken hat und von sechs Glimmersteinchen aufgerüscht wird.

Nicht nur die gute Laune muss da sein, wenn man Prinzessin sein will, auch eine hübsche Anmutung ist gern gesehen und pompöse Gewänder gehören dazu. Schon früher ist sie niemals in einem hässlichen Kostüm unterwegs gewesen. Ewa Andena liebt es schön. Allerdings konnte sie sich mit dem Wunsch nach einem Krönchen nicht durchsetzen.

Sie hat zwei raumgreifende, blau-weiß-festliche Abendkleider. Falls es an Rosenmontag (12. Februar) richtig kalt ist, wird sich die Prinzessin mit einem kuscheligen Schal umhüllen und ansonsten die Ski-Kleidung unterm Kleid für Wärme sorgen lassen. Und dann wird sie vorübergehend warme Treter anziehen statt der geliebten High-Heels.

Nur in Katastrophenfällen (gebrochenes Bein zum Beispiel) lässt sie von ihnen ab. Sie versteht auch nicht, warum junge Frauen, am Kindergarten anzutreffen, diese kultigen Gummi-Sandalen statt hoher Hacken tragen. Dennoch lässt sie sich nicht vom legeren Aussehen anderer schrecken - sie ist immer hilfsbereit und gut gelaunt. Ganz gleich, in welcher Aufmachung. Das bestätigt gerne ihre Freundin Anke Grunau, die sie noch nie vergeblich um Hilfe gefragt hat.

Und nicht zu vergessen: Die Prinzessin ist glücklich als Familienmensch. Sie kocht (gern und täglich), bewirtet viele und ist dann richtig zufrieden. Sagt sie lachend. Da hat der Karnevals-Ausschuss einen richtig guten Griff fürs Brauchtum getan.

(gaha)
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