Wie sind Sie zur Prinzengarde gekommen und wie lange sind Sie schon karnevalsverrückt?
Karneval in Ratingen Mit verjüngtem Vorstand ins Jubiläumsjahr
Ratingen · Die Prinzengarde Rot-Weiß stellt sich nicht nur personell neu auf, sondern will auch neue Ideen verwirklichen.
(RP) Im Vorstand der Prinzengarde der Stadt Ratingen Rot Weiß von 1935 hat sich viel getan. Mit der Jahreshauptversammlung wurden viele Posten neu bekleidet. Viele jüngere Mitglieder, teils schon seit Kindesbeinen dabei, haben nun wichtige Positionen inne, um die Geschicke der Prinzengarde aktiv und mit Verantwortung gestalten zu können. Hier stellt sich das neue Vorsitzenden-Team Maike Oster und Marco Ludwig vor.
Maike Oster: Seit Kindesbeinen bin ich im Ratinger Karneval aktiv. Meine ersten Berührungspunkte hatte ich im Alter von drei Jahren. Durch meine Kindergärtnerin bin ich Teil der Prinzengarde Blau Weiß Ratingen geworden, dort durfte ich 13 Jahre aktiv tanzen. 2006 habe ich dann Ratingen verlassen, aber den Spaß an Karneval nie verloren. Nach meiner Rückkehr 2013 wollte ich natürlich auch wieder aktiver Teil des Ratinger Karnevals sein, sodass ich mich nach meinem Umzug nach Tiefenbroich für die Prinzengarde Rot Weiß entschieden habe und nunmehr seit 7 Jahren aktives Mitglied bin.
Marco Ludwig: Ich bin seit März 2017 Mitglied der Prinzengarde. Alles in allem also ein recht „neues“ Vereinsmitglied. Zum Verein selber bin ich über meine Schwester Ramona gekommen. Der Straßenkarneval war im Frühjahr 2017 recht verregnet, da habe ich Zuflucht im Café Bös gefunden (auf drängen meiner Schwester, was ich bis heute keine Sekunde bereue). Die beiden Prinzengarden hatten hier, noch weitestgehend unter sich, das bunte Treiben des Marktplatzes an Altweiber fortgesetzt. Ab diesem Moment war ich angefixt und mein Mitgliedsantrag folgte kurze Zeit später. Ein paar Monate weiter bekleidete ich auch schon berufsbedingt das Amt des stellvertretenden Schatzmeisters und die Prinzengarde Rot Weiß hatte mich vollends in ihrem Sog.
Der Vorstand der Prinzengarde hat sich in den letzten Jahren sukzessive verjüngt. Auch Außenstehende merken, dass hier eine neue Ära beginnt. Was für Ideen haben Sie für die Zukunft der Prinzengarde? Welche konkreten Neuerungen haben Sie bereits umgesetzt?
Oster: Ideen haben wir viele, vor allem vorausschauend auf unser Jubiläum arbeiten wir an neuen Konzepten und Veranstaltungen. Wir werden die kommende Session dafür nutzen, erste Ideen umzusetzen. Mehr werden wir heute nicht verraten, alles zu seiner Zeit.
Ludwig Ein Großteil unserer Arbeit geschieht hinter den Kulissen. Es sind oftmals viele strategische Entscheidungen zu treffen. Vor diesem Hintergrund fokussieren sich die Neuerungen derzeit auf interne Prozesse. Wir arbeiten beispielsweise mit Hochdruck an der Digitalisierung der Vereinsverwaltung und der Verschlankung der Arbeitsprozesse. Zudem laufen die Planungen des karnevalistischen Vereinsjubiläums auf Hochtouren. Hier möchten wir einiges Neues präsentieren, aber lasst Euch überraschen.
Alt und Jung müssen auch im jecken Leben an einem Strang ziehen. Wie planen Sie hier gemeinsam mit dem gesamten Verein für alle Altersgruppen weiterhin attraktiv zu bleiben?
Oster: Wenn ich in die einzelnen Abteilungen in unserem Verein schaue, sehe ich Mitglieder die Lust auf Karneval haben. Bei den Kleinsten fängt es an, die sich auf die ersten Auftritte nach langer Pause freuen. Die komplette Tanzabteilung steht in den Startlöchern und möchte endlich wieder auf die Bühne. Die gesamte Garde ist voller Vorfreunde, sich endlich wieder in die Uniform zu werfen und von Bühne zu Bühne ziehen zu können. Auch die ein oder andere interne Veranstaltung steht auf dem Plan. Wir werden als rot-weiße Familie vom Flohhaufen bis zu unseren ältesten Mitgliedern, ob aktiv oder passiv, gemeinsam weiterhin eine jecke, stolze Prinzengarde sein.
Corona hat alle sehr getroffen. Viele Vereine kämpfen um Mitglieder. Wie sieht es hier bei der Prinzengarde aus?
Ludwig: Glücklicherweise haben wir während der Pandemie kaum Mitglieder verloren. Unsere einzelnen Abteilungen waren während der Pandemie stets bemüht, das Vereinsleben aufrecht zu erhalten. Dies geschah beispielsweise mittels digitaler Trainings seitens der Tanzabteilungen, aber auch der Vorstand tagte weiterhin im gewohnten Rhythmus digital. Wir können daher als Vorstand ein äußerst positives Fazit für die vergangenen eineinhalb Jahre ziehen. Wir gehen aufgrund der weiterhin soliden Mitgliederzahl und der Neuordnung der Vereinsinterna definitiv gestärkt aus der Pandemie hervor. Einzig in der Kindergarde sind einige Abgänge zu beklagen. Ab einem gewissen Punkt ist es auch für uns schwierig, die Kleinsten weiterhin aus der Ferne zu motivieren. Wir würden uns daher wahnsinnig freuen, hier wieder zu alter Teilnehmerstärke zurückzufinden. Unsere Trainerinnen Maren Conrad und Gaby Heuwind freuen sich hier sicherlich über den ein oder anderen Neuzugang.
Die nächste Session steht unmittelbar bevor – die Vorbereitungen laufen sicher auf Hochtouren. Auf was konkret dürfen sich die Ratingerinnen und Ratinger freuen, wenn sie die Prinzengarde Rot Weiß besuchen?
Ludwig: Mit den Vorbereitungen der Session 2021/2022 sind wir schon seit dem Sommer beschäftigt. Als uns klar wurde, dass es eine Session auch mit Corona geben wird, wurden bereits erste Ideen geschmiedet. Leider mussten wir hierbei bei einigen Entscheidungen „auf Sicht fahren“. Stand Oktober 2021 herrscht aber auch für uns nun relative Planungssicherheit bei den Corona-Bestimmungen. Am 6. November findet daher unser General-Corps-Appell statt. Hier werden die Orden der aktuellen Session verliehen und Mitglieder für besondere Leistungen geehrt. Mit dem neuen Prinzenpaar durften wir uns bereits an der Vorstellung auf Schloss Linnep kurz austauschen. Die Inobhutnahme des Prinzen – natürlich gemeinsam mit der Prinzessin – ist natürlich auch fester Termin, wo wir uns näher kennenlernen.
Oster: Es dürfen sich alle auf eine hochmotivierte Prinzengarde Rot Weiß Ratingen freuen! Wir freuen uns mit tollen Veranstaltungen und tollem Programm endlich wieder ein Lächeln in die Gesichter zaubern zu dürfen und auch den Frohsinn in die Hallen zu bringen.