Hösel Posse um Müllabfuhr

Düsseldorf · In der Straße Am Tannenbaum kocht der Bürgerzorn: Der Bauhof will auf der maroden Privatstraße keine Müllfahrzeuge mehr fahren lassen. Die CDU kritisiert die Stadt und fordert sofortige Gespräche.

Hösel: Posse um Müllabfuhr
Foto: ddp

Die Ankündigung der Stadt, in der kilometerlangen Privatstraße Am Tannenbaum ab März keinen Müll mehr abzufahren, hat bei den Anwohnern weitere Wellen geschlagen. Kurzfristig ist ein Treffen aller Nachbarn geplant, bei dem man sich abstimmen will. Wie berichtet, will der Baubetriebshof aus Sicherheitsgründen keine Müllfahrzeuge mehr auf der Wildwest-Strecke fahren lassen. Stattdessen sollen die Anwohner der Hausnummern 32 bis 104 ihren Müll in Säcken zu einem neuen Container-Standplatz gegenüber Haus Nr. 17 schaffen. Es brodelt in der Straße — trotz der niedrigen Temperaturen.

Hans-Jürgen Peters, Chef des Baubetriebshofes, hat mit heftigen Anwohner-Reaktionen gerechnet und verteidigt seine Entscheidung. Der Sicherheitsbeauftragte habe vor einem weiteren Einsatz der schweren Müllfahrzeuge auf dieser teils unbefestigten, teils sehr abschüssigen Strecke gewarnt. "Ich bin für meine Leute verantwortlich", sagte Peters. Die Fahrzeuge könnten von der Straße rutschen. Dazu komme, dass man soeben ein neues Müllfahrzeug angeschafft habe, als gleichwertigen Ersatz für den kleinen Wagen, der besonders in den Außenbereichen eingesetzt wurde. Der alte sei abgeschrieben und ausgemustert worden. Er sei völlig zerkratzt gewesen, weil in der Straße am Tannenbaum auch viele Sträucher und Bäume den Weg einengten. Neue Schäden seien den Steuerzahlern nicht zuzumuten. Seit einigen Wochen werde der Müll dort von einem Pritschenwagen abgefahren: Allerdings ohne Mülltrennung. Diese Übergangslösung werde es aber nur bis Ende Februar geben. Dann soll der Containerplatz fertig sein. Früher habe man auch aus Richtung Heiligenhaus anfahren können: Doch die Bahn habe ihren Teil der Straße verkommen lassen. Dort sei kein Durchkommen mehr. Mit der Stadt Heiligenhaus verhandele man derzeit darüber, ob Heiligenhaus das letzte Haus (146) mülltechnisch übernehmen könnte. Stefan Heins, CDU, hat die ersten Vorbeben aus der Anwohnerschaft bereits vernommen und den Bürgemeister eingeschaltet: "Die Stadt hat jetzt einen erstklassigen Bürgerprotest an der Backe." Den Ärger hätte sie sich ersparen können, so Heins. Seines Wissens nach habe niemand mit den Anwohner zuvor über die Probleme gesprochen. "Das geht gar nicht", sagt Heins. Die Probleme, auch mit dem zerkratzten Müllwagen, sei schon länger bekannt gewesen.

Die Stadt müsse nun moderieren zwischen Anwohnern, Bahn sowie den Versorgern, die die Straße immer wieder aufgerissen hätten: "Alle müssen an einen Tisch."

(RP)
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