Hösel Posse um Hösel-Reh

Hösel · Der Besitzer des Hösel-Bocks hat sich gemeldet: Die Geschwister-Gerhard-Stiftung will es vor Vandalismus schützen. BU beantragt Top für Bezirksausschuss.

Die Umsetzung des Hösel-Rehs entwickelt sich langsam zur Posse. Wie berichtet, war das bronzene Wappentier der ehemaligen Gemeinde Hösel, das viele Jahre im Kreisel stand, nach einer Beschädigung repariert worden. Es soll, um nicht mehr dem Vandalismus ausgesetzt zu sein, auf dem Gelände der Geschwister-Gerhard-Stiftung an der Bahnhofstraße ein neues Zuhause bekommen. Das rief die BU auf den Plan, die das Thema im Bezirksausschuss behandeln will. Robert Ellenbeck, BU-Ratsherr, fragte auch nach den Besitzverhältnissen. Die sind geklärt: Der Bock gehört der Geschwister-Gerhard-Stiftung.

Karl-Heinz Schreiner, Geschäftsführer der Stiftung, staunte nicht schlecht, als er erfuhr, dass sein Reh Thema der nächsten Bezirksausschusssitzung werden soll. Schreiner: "Wir stellen fest, dass unsere Stiftung bereits seit 2004 durch Schenkung des damaligen Vereins Pro Hösel Eigentümer des Rehbocks ist. (...) Merkwürdig erscheint es uns jedoch, dass jahrelang der Bronzerehbock mehr oder minder große Schmähungen und Attacken erdulden musste, sich jedoch nie jemand seitens der Politik oder aus der Höseler Bürgerschaft um die Säuberung oder Instandhaltung des Rehbocks gekümmert hat." Immer wieder hätten Mitglieder der Stiftung oder Mitarbeiter der Stadt die Utensilien, die den Rehbock "schmückten", entfernt. Es habe niemand nach den Kosten gefragt, die der Stiftung durch Reparaturen entstanden seien. Und: "Es bleibt festzuhalten, dass wir, als Eigentümer des Rehs, uns ,erdreistet' haben, den beschädigten Rehbock ins Sauerland zur Reparatur schaffen zu lassen und nun nicht mehr bereit sind, unser Eigentum neuerlichen Attacken im Kreisverkehr auszusetzen." Daher habe der Vorstand der Stiftung beschlossen, den Rehbock auf dem eigenen Grundstück aufzustellen, "damit er die Bewohner unseres Hauses und die Besucher der Begegnungsstätte erfreut, denn offensichtlich scheint dies bei den Höseler Bürgern nicht der Fall zu sein. "

Schreiner hofft nun, dass es sich erübrige, im Bezirksausschuss dieses Thema zu "diskutieren", da die diversen Aktionen gegen den Bronzerehbock in der Vergangenheit im Bezirksausschuss auch nie zu Diskussionen geführt hätten.

Das Bronzetier stammt ursprünglich von Wilhelm Droste sen., der es im Sauerland entdeckt hatte. Nachdem es zunächst in seinem Garten stand, schenkte er das Reh dem Verein Pro Hösel.

Droste ist Vorstandsvorsitzender des Geschwister-Gerhard-Stiftung. Das Reh ist also wieder angekommen. Das Wappen stammt aus dem Jahr 1938, als Hösel noch Luftkurort war,

(RP)
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