Kriminalität Polizei warnt vor Betrügern am Telefon

Ratingen · Zurzeit geben sich im Kreis Mettmann unbekannte Täter vor allem als Polizisten aus. Die Tricks sind dreist.

 Eine Seniorin telefoniert mit ihrem Smartphone. Betrüger versuchen, Druck auf die Gesprächspartner auszuüben.

Eine Seniorin telefoniert mit ihrem Smartphone. Betrüger versuchen, Druck auf die Gesprächspartner auszuüben.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Sie versuchen, Vertrauen zu erschleichen und gleichzeitig massiven Druck auszuüben. Und nicht selten haben sie Erfolg damit. Die Polizei warnt permanent vor Trickbetrügern, die vor allem in Ratingen, aber auch in anderen kreisangehörigen Städten ihr Unwesen treiben.

So registrierte die Polizei allein am vergangenen Mittwoch wieder eine Vielzahl solcher Anrufe falscher Polizeibeamter und vermeintlicher Enkel. Glücklicherweise kam es diesmal zu keinen Schäden, hieß es bei der Kreispolizeibehörde Mettmann.

In einem Fall handelte ein Bürger geistesgegenwärtig und beendete schnell das Gespräch mit den Trickbetrügern. Im Anschluss rief er seinen richtigen Enkel an. So konnte man einen Schaden abwenden.

In einem anderen Fall verhinderte eine findige Mitarbeiterin einer Bank einen Enkeltrickbetrug. Sie wurde stutzig, als eine Seniorin eine ungewöhnlich hohe Summe Bargeld abheben wollte. Nachforschungen gemeinsam mit der Polizei ergaben dann, dass auch bei dieser Seniorin Trickbetrüger über das Telefon versucht hatten, an ihr Erspartes zu kommen.

Die Polizei warnt noch einmal eindringlich vor den verschiedenen Maschen: Mal melden sich die Täter am Telefon als vermeintliche Familienangehörige, Freunde oder Bekannte und täuschen analog zu dem sogenannten Enkeltrick eine akute, meist finanzielle Notlage vor, aus der die Angerufenen durch Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen möglichst schnell heraushelfen sollen.

In der Vergangenheit meldeten sich immer öfter aber auch angebliche Polizisten am Telefon. Diese Trickbetrüger geben sich bei ihren Anrufen als polizeiliche Ermittler aus, die angeblich vor geplanten und unmittelbar bevorstehenden Straftaten von Einbrechern und Räubern warnen.

Dabei nutzen sie ihre vermeintlich aktuellen Warnungen vor Dieben und Betrügern im persönlichen Umfeld der Senioren, um die Angerufenen zu verunsichern und zu erschrecken, damit diese nach geschickter Gesprächsführung schließlich bereit sind, ihre Ersparnisse und Wertgegenstände in eine offenbar sichere Verwahrung der in der Regel freundlich, oft aber auch sehr bestimmend und einschüchternd wirkenden Anrufer zu übergeben. Eine böse Falle, in die verunsicherte Bürger schnell tappen können.

Aus Sicht der Polizei ist klar: In allen Fällen haben es die betrügerischen Anrufer gezielt auf die Finanzen und Wertgegenstände der Angerufenen abgesehen. Sobald sich Angerufene zur Hilfe für den notleidenden Angehörigen bereit erklären oder auf die versprochene Vermögenssicherung des falschen Polizisten eingehen, wird ein Bote angekündigt, der sich nur wenig später persönlich meldet, dabei oft mit einem am Telefon zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld oder andere Werte der betrogenen Opfer abholt.

Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann kreisweit erneut folgende Hinweise und Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug: Seien Sie am Telefon aufmerksam, lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich. Informieren Sie sofort die richtige Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat – wählen Sie eigenhändig die Notrufnummer 110.

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