Infostand in Heiligenhaus Polizei klärt über falsche Beamte am Telefon auf

Heiligenhaus · Nach wie vor rufen angebliche Polizeibeamte bei Senioren an, um sie um ihr Erspartes zu bringen. Und oft genug gelingt ihnen der Trick immer noch.

 Vorsicht, wenn sich angeblich Polizisten am Telefon melden.

Vorsicht, wenn sich angeblich Polizisten am Telefon melden.

Foto: dpa/Martin Gerten

(RP) Die Polizei in Heiligenhaus bietet am Mittwoch, 19. August, zwischen 9 und 11 Uhr auf dem Wochenmarkt an der Hauptstraße an ihrem Infostand vor dem Rathaus Präventionshinweise für Senioren an. Dabei geht es um „Falsche Polizeibeamte am Telefon“.

Nach wie vor werden ältere Menschen kreis- und landesweit von Unbekannten angerufen, die sich als Polizeibeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen ausgeben und hierbei die Rufnummer örtlicher Polizeidienststellen, des BKA oder die 110 mit einer Ortsvorwahl im Display erscheinen lassen. Die Anrufer manipulieren dann ihre angerufenen Opfer, indem sie ihnen überzeugende Geschichten über aktuelle Straftaten im näheren Wohnumfeld vorgaukeln und sie zum vermeintlichen Schutz ihres Eigentums auffordern, indem sie Geld oder Wertgegenstände aushändigen.

Die falschen Polizeibeamten schildern dabei zum Beispiel die Festnahme ausländischer Einbruchsbanden, bei denen Listen möglicher Einbruchsopfer gefunden wurden. Sie fordern die Opfer auf, Wertgegenstände und Bargeld „vorübergehend“ und nur zum Schutz an einen vermeintlichen Kollegen zu übergeben. Sie geben den Opfern vor, dass diese zur Mithilfe verpflichtet seien, um die „Gauner“ festnehmen zu können. In manchen Fällen werden die Opfer dazu gebracht, ihr gesamtes Vermögen von der Bank nach Hause zu holen, da Bankangestellte angeblich selber zu den Straftätern gehören sollen.

Durch wiederkehrende Telefonanrufe in einem längeren Zeitraum erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer oft immer weiter, damit diese keinen klaren Gedanken mehr fassen können. Die Täter gehen dabei vollkommen skrupellos und erfindungsreich vor, je nach mentaler Verfassung des Opfers und dessen Reaktionen. Sie fordern sie teilweise auf, nur noch über das Handy zu telefonieren und während des Telefonates zur Bank zu gehen. Somit können die Täter sicher sein, dass nicht zwischenzeitlich die richtige Polizei oder ein Angehöriger benachrichtigt wird. Die Telefonate dauern dann oft so lange, bis Bargeld und Wertgegenstände übergeben wurden.

Im Telefondisplay der betrügerischen Anrufe erscheint leider sehr oft die vermeintliche Rufnummer der Polizei oder einer anderen Behörde. Über ausländische Telefondienstanbieter sind die technisch versierten Täter in der Lage, jede beliebige Rufnummer im Display des Angerufenen erscheinen zu lassen. Signalisierte Rufnummern auf dem Telefondisplay liefern daher immer nur einen Anhaltspunkt, wer der Anrufer sein könnte.

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