Sonntag Infotag am Panoramaradweg Immer mehr Pedelec-Unfälle – Polizei in Sorge

Heiligenhaus · Experten informieren über Gefahren der elektrobetriebenen Rad-Mobilität. Dazu gibt es nahe der Campus-Allee Tipps für sicheres Touren.

Ein Ziel für Entdecker ist der ehemalige Bahnhof Heiligenhaus-Isenbügel am Panoramaradweg.

Ein Ziel für Entdecker ist der ehemalige Bahnhof Heiligenhaus-Isenbügel am Panoramaradweg.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der Start in die Fahrradsaison steht bevor, in Heiligenhaus sind Vorbereitungen schon seit einiger Zeit augenfällig. So ist die Bahnhofstraße, wie berichtet, sicherheitshalber für Radler neu ausgeschildert. Dort geht es darum, den Radstreifen nicht in Gegenrichtung des Autoverkehrs bergab zu nutzen. Durch derlei klar Ansagen soll der Radverkehr auch abseits des Panoramaradwegs in der Stadt sicherer und bequemer werden.

Derweil haben Verkehrsexperten zum Saisonauftakt anderes im Visier. Und auch für sie spielt der Panoramaradweg dabei eine wichtige rolle.

Darum geht es: Immer mehr Menschen sind – auch im Kreis Mettmann - auf einem E-Bike oder dem Pedelec unterwegs. Der Markt erlebte in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom - doch mit der gestiegenen Mobilität auf dem durch einen Elektro-Motor unterstützten Zweirad sind auch die Unfallzahlen gestiegen.

Die Statistik ist eindeutig: Zählte die Polizei im Jahr 2019 noch 447 sowie im Jahr 2021 noch 431 Verunglückte mit Fahrrädern und Pedelecs, waren ebs im Jahr 2022 552 - ein Anstieg von rund 28 Prozent: „Pedelec-Unfälle sind derzeit unser Sorgenkind Nummer 1 - hier haben wir auch eine deutliche Zunahme der Verletzten zu beklagen“, erklärt Heiner Mies, Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde Mettmann.

Vor diesem Hintergrund setzt die Polizei auf Prävention – und lädt für kommenden Sonntag, 26. März, gemeinsam mit der Kreisverkehrswacht alle Pedelec-Begeisterten auf den Panoramaradweg nach Heiligenhaus ein. Auf Höhe der Campusallee werden die Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater der Polizei einen Info-Stand beziehen und gezielt mit Pedelec-Fahrerinnen und -fahrern ins Gespräch kommen.

Unter dem Motto „Sicherheitstraining to go“ werden die Expertinnen und Experten im Zeitraum von 12 bis 15 Uhr dabei nicht nur die mitgeführten Räder auf ihre Verkehrssicherheit hin checken, sondern auch praxisnah auf einem Übungsparcours zeigen, worauf man beim Aufsteigen, Ausweichen, Bremsen oder Absteigen mit einem Pedelec besonders achten sollte. „Immer mehr Menschen, gerade aus der Generation 65plus, sind mit einem Pedelec unterwegs - oftmals haben sie aber kein Gefühl für das Handling ihrer Räder. Die Körperkraft und die Sinneswahrnehmungen nehmen schon ab dem mittleren Alter nach und lassen sich nur bedingt durch Erfahrungen ausgleichen. Die Pedelecs sind schnell, schwer und haben starke Bremsen - das sind viele Menschen nicht gewöhnt, und daher kommt es zu Unfällen. Das wollen wir verhindern“, erläutert Polizeihauptkommissar Jens Jaraczewski-Kuhlen. Ferner wird die Polizei eine Virtual-Reality-Brille mit im Gepäck haben, um die Gefahren durch den „toten Winkel“ zu visualisieren.

„Wir hoffen, dass wir mit der Aktion viele Menschen auf dem Fahrrad erreichen. Bei einem herkömmlichen Pedelec-Training können wir immer nur rund ein Dutzend Teilnehmer begleiten. Mit unserem „Sicherheitstraining to go“ ist es unser Ziel, möglichst viele Radlerinnen und Radler zu erreichen und für die Gefahren mit dem Pedelec zu sensibilisieren“, so Jens Jaraczewski-Kuhlen.

(köh)
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