Ratingen Pfarrheim: Rettung in Sicht?

Düsseldorf · Im Stadtteil Tiefenbroich sind die Bürger in Sorge. Zum Ende des Jahres droht die Schließung des Pfarrheims St. Marien. Hintergrund: Das Erzbistum Köln kürzt Zuschüsse. Nun soll die Stadt helfen.

TIEFENBROICH Immerhin: Diverse Schritte sind bereits getan, um der Rettung des beliebten Treffpunktes ein Stückchen näher zu kommen. Ilse Abel, die erste Vorsitzende des Bürgervereins Tiefenbroich, Mitglied der CDU und des zuständigen Bezirksausschusses, drückte jetzt zusammen mit ihrem Parteikollegen Willi Bechen Bürgermeister Harald Birkenkamp eine Sammlung mit 500 Unterschriften in die Hand. Bürger hatten sich mit ihrer Signatur für den Erhalt des Pfarrheims eingesetzt. Birkenkamp versicherte, den gesamten Vorgang prüfen zu wollen. In Euphorie wollte das Stadtoberhaupt aber nicht verfallen, schließlich habe man vergleichbare Probleme auch in anderen Stadtteilen anzugehen. Dass die Tiefenbroicher an diesem Pfarrheim seit vielen Jahrzehnten hängen, dort viele Stunden der Freizeit und der Freude verbracht haben, wird dem Verwaltungschef freilich nicht entgangen sein.

Noch keimt Hoffnung in der Gemeinde. Fest steht: Es werden verschiedene Optionen diskutiert. Zum Beispiel die Möglichkeit, dass die Gemeinde Heilig Geist die Immobilie zu einem geschätzten Preis von 400 000 Euro verkauft. Es gebe zurzeit einen ernsthaften Interessenten, hieß es auf RP-Anfrage. Für den Fall, dass der Treffpunkt geschlossen wird, könnte ein Plan der Stadt greifen, wonach die Jugendlichen, die sich bisher im Pfarrheim trafen, in Containern auf dem Gelände der Gerhard-Tersteegen-Schule zusammenkommen könnten. Geschätzte Kosten dieser Maßnahme: rund 160 000 Euro. Doch an diesen Schritt will man in Tiefenbroich so recht nicht glauben, schließlich sei das alte Pfarrheim ein Ort der Generationen, die im Miteinander voneinander lernen könnten, hieß es. Und: Wohin mit den Senioren?

Für Willi Bechen, stellvertretender Vorsitzender der CDU Ratingen-Mitte, wäre es das Beste, das Pfarrheim als Bürgerhaus und Treffpunkt zu erhalten. „Wir drängen auf die Lösung, den Fortbestand des Pfarrheims zu sichern, indem die Stadt den Zuschuss der Kirche von 2000 Euro pro Monat übernimmt.“ Das Erzbistum Köln will Gelder drastisch kappen, indem eine deutlich verkleinerte Veranstaltungsfläche als Berechnungsschlüssel herangezogen wird. Kurzum: Der Gemeinde wird auf jeden Fall ein stattlicher Betrag im kommenden Jahr fehlen.

Kein Einzelfall. Die Initiatoren der Unterschriftenaktion verweisen jedoch auf die besondere Bedeutung des Pfarrheims für den Stadtteil. Rüdiger Matyssek, der für die CDU im Rat sitzt, hatte auf einer Info-Veranstaltung bereits betont: „Wir haben doch sonst keinen anderen Treffpunkt in Tiefenbroich.“

(RP)
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