ANALYSE: Perspektiven für Kulturbetrieb in Heiligenhaus Ein Vorzeigemodell gerät in Gefahr

Heiligenhaus · Das Museum ohne Führungsteam, zugleich der Chefposten im Kulturbüro unbesetzt – das gab es noch nicht. Um einen organisatorischen Absturz zu vermeiden, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Nicht allerorten scheint das letzte Wort schon gesprochen.

Nichts ist so beständig wie der Wechsel – diese Binsenweisheit war für den Heiligenhauser Kulturbetrieb lange Zeit so gut wie außer Kraft gesetzt. Es ergab sich eben so: Das Museum unter Leitung von Reinhard Schneider meldete einen Publikumsrekord nach dem anderen, das Museumsangebot mit seinen Sonderausstellungen und dem der Jahreszeit angepassten Programm machte buchstäblich über Jahrzehnte Furore. Und im Kulturbüro sorgte ein dreiköpfiges Team über beinahe ebenso lange Zeit dafür, dass das Konzert- und Kabarettprogramm weithin Anklang fand, dass das Stadtfest ebenfalls zum Publikumsliebling wurde und blieb. Dafür, dass Fans (fast) aller Kultursparten zwischen fünf Spielorten in der Stadt die Auswahl hatten. Beständigkeit war Trumpf. Am Jahresende 2020 zeigt sich nun ein gänzlich anderes, ungleich betrüblicheres Bild.