Themenwoche Fitness und Gesundheit Wichtig: Wettkampf und feste Termine

Ratingen · Simon Krämer, Personal-Trainer und Kursleiter, gibt Tipps zur Motivation und Bewegung im Lockdown. Er rät: Feste Termine in den Kalender eintragen und den Wettkampf mit anderen suchen.

 Simon Krämer, Personal-Trainer und Kursleiter der Physiotherapie-Praxis Heitbrink, gibt Tipps im Lockdown.

Simon Krämer, Personal-Trainer und Kursleiter der Physiotherapie-Praxis Heitbrink, gibt Tipps im Lockdown.

Foto: privat

Simon Krämer braucht nicht lange, um Antworten auf die Frage zu geben, wie man sich auch nach Monaten im Lockdown fit halten kann. „Challenges“, sagt der Personal-Trainer wie aus der berühmten Pistole geschossen, und erklärt: „So viel wie möglich gemeinsam in virtuellen Gruppen machen. Es gibt ja inzwischen eine Reihe von Apps fürs Handy mit Wettkampf-Funktion. Da kann man sich mit seinen Facebook-Freunden verknüpfen und so messen.“ Beim früheren Handballer des TV Ratingen funktioniert das zum Beispiel gut mit einem alten Rivalen vom TuS 08 Lintorf: „Ich sehe bei Facebook dann, wie Peter Zündorf läuft. Da frage ich mich dann, was der da für Zeiten abreißt, und schon ist der erste Reiz da, mich selber aufzuraffen. Es hilft, wenn man sieht, dass andere etwas tun, vor allem dann, wenn man sie kennt“, sagt Krämer.

Der 33-Jährige lässt auch widrige Witterungsbedingungen nicht gelten. „Das Wetter dient ja schnell als Ausrede, auf der Couch zu bleiben. Aber die Apps triggern dich. Man kann da auch Ziele einstellen, und dann erinnern sie einen daran – da kommt man schnell in den Wettkampfmodus.“ Es muss ja nicht unbedingt bei zweistelligen Minusgraden und vereisten Straßen sein. Aber Krämer betont: „Es geht darum, abseits der sonstigen Möglichkeiten Wettkampf zu schaffen. Man kann zum Beispiel mit Kumpels um einen Grill-Abend spielen, wenn wir das wieder dürfen. Man muss halt Motivation haben, etwas zu tun, und das ist in Gemeinschaft, auch virtuell, einfacher. Es ist ja nicht so, dass man die alleine unbedingt hat.“

Ein weiterer Tipp: „20-Minuten-Workouts gibt es kostenlos im Internet. Dafür kann man sich per Telefon mit einem Kumpel verabreden und die zusammen machen“, rät Krämer. Ebenfalls wichtig: „Man braucht fixe Termine in der Woche. Man sollte den Sport in den Kalender einbauen. Wenn du früher feste Tage hattest, an denen du ins Fitnessstudio oder zum Training gegangen bist, behalte die bei.“ So hält er es natürlich auch mit den Regionalliga-Handballern der SG Ratingen und den Oberliga-Fußballern von Ratingen 04/19, die der Personaltrainer je zweimal pro Woche – teilweise in Zusammenarbeit mit Nils Fritzsche vom Team Heitbrink – online betreut.

Feste Daten seien aber nicht nur für Online-Sport wichtig, sondern ebenso für all jene, die mit der virtuellen Tätigkeit nichts anfangen können. „Auch, wenn man eine schöne große Runde spazieren gehen will – fixe Termine sind dafür echt hilfreich“, findet Krämer, der für die online-affinen Menschen, die sich dennoch bewegen wollen, die Klassiker empfiehlt: „Kniebeugen, Liegestütze, vielleicht Klimmzüge. Der Trimm-Dich-Pfad am Grünen See ist zum Beispiel super. Das kann man verbinden mit einer Runde spazieren. Und die ganzen Sachen, die früher gut waren, sind ja heute nicht schlecht. Die heute modernen Freeletics-Übungen sind ja auch nichts anderes als die alteingesessenen Sachen, nur in einer höheren Intensität.“

Auch hier ist Planung wieder wichtig: „Man kann die Woche ja individuell planen: Einen Tag mache ich den Trimm-Dich-Pfad, an einem anderen einen langen Spaziergang und an wieder einem anderen den wöchentlichen Hausputz verbunden mit ein paar Übungen wie Kniebeugen. Generell finde ich wichtig, dass man rausgeht, denn das ist nicht nur gut für das Immunsystem, sondern auch für die Psyche, wenn man mal andere Sachen sieht“, sagt Krämer.

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