Ratingen Parkplätze: Rat will Händlern helfen

Ratingen · In der Innenstadt soll möglichst kurzfristig weiterer Parkraum zur Verfügung gestellt werden. Die Stadt prüft Optionen.

Im Rat kam es gestern zum Schulterschluss: Stadtparlament und Verwaltung wollen den Einzelhändlern helfen und möglichst kurzfristig neuen Parkraum zur Verfügung stellen. Grund: Stellplätze sind knapp.

Nach dem Abriss des Parkhauses Kirchgasse werde sich die Situation deutlich verschärfen, betonte Gerold Fahr (CDU), der eine Bestandsaufnahme mitgebracht hatte. So gebe es zurzeit 1204 Plätze in Parkhäusern, 401 bewirtschaftete Parkplätze und 195 Kurzstellplätze mit Parkscheibe. Dies reiche nicht, um die Einkaufsstadt nach vorne zu bringen, befand Fahr, der sich erneut für eine Erweiterung der Tiefgarage unterm Rathaus aussprach.

Doch Erster Beigeordneter Klaus Konrad Pesch bremste diesen Vorstoß jäh ab. Eine von der Stadt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie habe gezeigt, dass eine Erweiterung mindestens 3,5 Millionen Euro kosten werde. Aus Sicht der FDP "ein viel zu hohes Risiko". Die Grünen erklärten, dass diese riesige Summe einen Gegenwert von zwei Kindergärten habe. Die SPD befand, dass man "keine Millionen für mehr Stellplätze vergraben sollte". Doch die Händler, allen voran Axel Riedner vom Lavanta, pochten auf eine Lösung. "Wir brauchen jetzt weitere Parkplätze", betonte der Einzelhändler.

Die BU brachte mehrere Varianten ins Spiel. Man könnte den brachliegenden Sportplatz an der Friedrich-Mohn-Straße ertüchtigen und das Gelände an der alten Feuerwache (Lintorfer Straße) verwenden, schlug Fraktionschef Alexander von der Groeben vor.

Pesch nannte ein Grundstück an der Gartenstraße, das in Absprache mit der Wogera für Parkplätze genutzt werden könnte. Das Ergebnis der Debatte: Die Verwaltung wird diese Optionen prüfen und bemüht sich um eine schnellstmögliche Lösung. Auch die Erweiterung der Tiefgarage unterm Rathaus ist noch nicht vom Tisch, hat jedoch gestern einen herben Rückschlag erlitten.

Eissporthalle

Schlechte Nachricht für die Ice Aliens und alle anderen Sportler, die die Eissporthalle gerne nutzen: Die Schäden an den Stützpfeilern sind offenbar schlimmer als befürchtet, berichtete Pesch. Dies sei auch der Grund dafür, dass das Gutachten noch in Arbeit sei. An 23 Messpunkten habe man schadhafte Stellen entdeckt, sagt der Erste Beigeordnete. Weitere Untersuchungen stehen an, noch ist nicht abzusehen, wann die Expertise vorgelegt werden kann.

Finanzen

Die finanziellen Belastungen für die Stadt Ratingen werden weiter wachsen. Mit dieser Botschaft kam Bürgermeister Harald Birkenkamp von einer Sitzung des Städte- und Gemeindebundes. Die Abundanz-Umlage sei zwar vom Tisch, es werde aber eine andere Umlage geben, die Ratingen möglicherweise noch stärker in die Pflicht nehmen wird, kündigte Birkenkamp an.

Ob die Kommune dagegen juristisch vorgehen wird, ließ das Stadtoberhaupt erst einmal offen, man müsse sich aber auf hohe finanzielle Belastungen einstellen. So seien insgesamt rund 180 Millionen Euro durch Kommunen bereitzustellen. Ratingen gehört zu den abundanten Städten — also zu den Kommunen, die keine Schlüsselzuweisen erhalten.

(RP/rl)
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